Blackout Spanien Teil 4 - Offizieller Bericht, Pre-Event-Datenanalyse
Автор: Stefan Krauter
Загружено: 2025-06-18
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Zum Untersuchungsbericht von Spaniens Umweltministerin Sara Aagesen. Neueste Daten: Erheblicher Frequenzgradient bereits um 8.30 Uhr. Nichtlineare Systemanalyse.
#blackout
Hier die Links zu allen 5 Videos:
Teil 1: • Blackout Spanien Teil 1 - Was kann die Urs...
Teil 2: • Blackout Spanien Teil 2 - Was war wahrsche...
Teil 3: • Blackout Spanien Teil 3 - Ursachenforschung
Teil 4: • Blackout Spanien Teil 4 - Offizieller Beri...
Teil 5: • Blackout Spanien Teil 5 - Maßnahmen zur Ve...
Hier die PDFs der Präsentationen aller 5 Videos:
go.upb.de/blackout
Playlist Blackout:
• Analyse Blackout Spanien
Playlist Energietechnik:
• Vorlesungen "Energietechnik"
Video von Dr. Andreas Schmitz alias Akkudoktor:
• Spanien Blackout – und alles basiert auf e...
Video von Prof. Volker Quaschning:
• Stromnetz vor dem Kollaps? Wie Populisten ...
Von www.cleanthinking.de, vielen Dank Herr Baumann:
Bereits in den Tagen vor dem iberischen Blackout kam es zu anhaltenden Spannungsschwankungen, die sich am 28. April zu einer kritischen Kaskade ausweiteten:
Ab 12:03 Uhr traten mehrere starke Spannungsoszillationen auf (u. a. mit 0,6 Hz). Zahlreiche spannungsführende Anlagen waren nicht aktiv – oder reagierten entgegen ihrer Vorgabe.
In der Folge kam es zu einer Spannungserhöhung, die wiederum automatische Abschaltungen von Kraftwerken auslöste – teilweise, bevor die eigentlichen Grenzwerte überschritten wurden.
Das System verlor den Synchronismus mit Frankreich, woraufhin die Netzkopplung getrennt wurde – das iberische Stromnetz kollabierte innerhalb von Sekunden.
Trotz dieser dramatischen Entwicklung gelang es Spanien, das Netz innerhalb weniger Stunden wieder schrittweise aufzubauen: Um 7 Uhr morgens am 29. April waren 99,95 % der Verbraucher wieder versorgt.
Der Untersuchungsbericht zum spanischen Stromausfall stellt klar: Spanien hatte genügend Erzeugungskapazitäten – auch durch PV- und Windkraft. Was fehlte, war Netzstabilität durch gezielte Spannungskontrolle. Mehrere der geplanten 10 spannungsführenden Kraftwerke waren nicht einsatzbereit – andere reagierten falsch.
Zudem fehlten moderne Netzbildner (grid-forming inverters) – obwohl diese insbesondere bei neuen PV- und Windparks technisch längst verfügbar wären. Ein entsprechendes Regelwerk (PO 7.4) liegt zwar vor, ist aber noch nicht umgesetzt.
Laut dem spanischen Netzbetreiber Red Eléctrica war eine Überspannung auf einer Stromleitung zwischen Frankreich und Spanien der Auslöser. Um das Netz vor weiteren Schäden zu schützen, griff ein automatischer Schutzmechanismus – mit der Folge regionaler Netzausfälle.
Darüber hinaus benennt der Bericht mehrere operative Fehlentscheidungen, die zur Eskalation der Lage beitrugen. Der Netzbetreiber Red Eléctrica habe bei der Planung nicht mit der nötigen Vorsicht agiert – insbesondere, weil zu wenige regelbare Kraftwerke vorgesehen waren.
Auch das Verhalten der Kraftwerksbetreiber wird kritisiert. Einige hätten bei hoher Spannung zu wenig Einspeisung gedrosselt, andere wiederum ihre Anlagen vorschnell und regelwidrig vom Netz getrennt. In mindestens einem Fall geschah dies laut Betreiberangaben, um die Anlage vor drohender Überspannung zu schützen – eine Einschätzung, die jedoch nicht den offiziellen Abschaltkriterien entsprach.
Warum der Netzbetreiber zu riskant plante und warum die Betreiber fehlerhaft oder uneinheitlich reagierten, ist laut Bericht weiterhin ungeklärt. Der Vorfall offenbart damit auch Defizite in der betrieblichen Kommunikation und der Anwendung bestehender Sicherheitsprotokolle.
Um die strukturellen Schwächen zu beheben, hat die spanische Regierung ein umfassendes Maßnahmenpaket angekündigt. Im Zentrum steht die beschleunigte Umsetzung des Regelwerks PO 7.4. Dieses soll es ermöglichen, moderne Technologien wie netzbildende Wechselrichter systematisch in das Stromnetz zu integrieren und so für eine bessere Spannungsstabilisierung zu sorgen.
Parallel dazu plant die Regierung, den Ausbau von Batteriespeichern und die Flexibilisierung der Stromnachfrage deutlich zu verstärken. Ziel ist es, Lastspitzen besser abzufedern und das Netz widerstandsfähiger gegenüber plötzlichen Schwankungen zu machen.
Nicht zuletzt soll die Netzanbindung an das europäische Festland, insbesondere nach Frankreich, ausgebaut werden. Eine engere Kopplung mit den Nachbarländern gilt als essenziell, um auf künftige Störungen schnell und grenzüberschreitend reagieren zu können.
Der Maßnahmenplan der spanischen Regierung unterscheidet sich dabei kaum von den Schritten, die auch die deutsche Bundesregierung ergreifen muss, um die Energiewende voranzutreiben. In beiden Ländern geht es um mehr Flexibilität im System – etwa durch Batteriespeicher, durch den Einsatz von Smart Metern mit dynamischen Stromtarifen und durch gezielte Anreize für eine flexible Stromnachfrage in der Industrie.
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