Kanu-Trip im Englischen Garten München / Canoe Tour through the English Garden in Munich, Germany

Fahrt mit dem Kanadier quer durch den größten innerstädtischen Park der Welt - den 6 Kilometer langen Englischen Garten in München.

Der Fluss, den wir befahren heißt Schwabinger Bach, ist in Wahrheit aber eigentlich ein Seitenarm der Isar. Im Park gabelt sich der Bach gleich zu Anfang, und fächert sich dann auch unterwegs noch weiter auf. Einige der kleineren Bachläufe sind zu flach, um befahren werden zu können.

Wir setzten in der Nähe der Prinzregentenstraße ein, und nahmen den westlichen Hauptarm. Der östliche Hauptarm, Eisbach genannt, ist durch seine relativ starke Strömung, und seine teils hohen Stufen mit sich dahinter bildenden Wasserwalzen an einigen Stellen selbst für Erwachsene, die gut schwimmen können sehr gefährlich.

Es sind in den zurückliegenden Jahren dort immer wieder Menschen ertrunken, nachdem sie beim Baden von den Walzen eingesaugt, und unter Wasser festgehalten wurden. Offenbar verliert man durch die Rotation schnell die Orientierung, und dann ist es auch schon zu spät.

Der westliche Arm hingegen ist für einigermaßen geübte Kanuten recht gut befahrbar - neben einigen kleineren Stufen gibt es lediglich unmittelbar nach dem Tunnel unter dem Mittleren Ring eine Stelle, die etwas haarig ist:

Hier gabelt sich der Kanal erneut. Der linke Arm davon ist im weiteren Verlauf unbefahrbar, da er im sogenannten Lodenfrey-Park in ein Wasserkraftwerk mündet.

Hier gilt es also den rechten Arm zu nehmen.

Dieser hat aber direkt an der Gabelung eine höhere und deshalb kaum zu überfahrende Stufe. Wir sind der besseren Kontrolle über das Kanu halber rückwärts in den linken Arm eingefahren (so kann man durch Paddeln das Boot auf Null Fahrtgeschwindigkeit über Grund bringen, und so trotz Strömung in aller Ruhe navigieren), und haben an einem gut geeigneten Ausstiegspunkt das Kanu über die Barriere gehoben.

Im Sommer, wenn das Wasser wärmer ist, könnte man eventuell auch gleich rechts aus dem Boot springen, und im Wasser stehend das Boot kontrolliert über die Stufe lassen. Unsere Variante klappte aber auch trockenen Fußes.

Unterhalb des Aumeisters und nach der Untertunnelung des Föhriger Rings ist dann noch mal eine Stelle, wo man durchaus etwas nass wird. ^^

Wir fuhren noch weiter bis zum ehemaligen Floriansmühlbad, das im Jahre 1994, also vor rund 20 Jahren stillgelegt wurde. Unter http://tinyurl.com/78vn6zd finden sich ein paar ganz nette Bilder der Anlage heute.

Von dem Bad, das einst als "das schönste Freibad aller Zeiten" bezeichnet wurde, sind unter Anderem noch Reste der Schwimmbecken, Einstiegsleitern und Umkleidekabinen übrig, die allerdings jeden Augenblick einzustürzen drohen, und unter deren verrottenden Bodenbrettern sich ein tiefer Hohlraum befindet.

Am hinteren Ende des Geländes erfordert ein offensichtlich in jüngerer Zeit renoviertes Wasserkraftwerk Umtragen, und nur wenige Meter danach versperrt ein massives Stahlgitter den weiteren Weg zu Wasser komplett.