Live: Michel Friedman – Jahrhundertrede am Lübcke Memorial Berlin (Zeitsturz Sondersendung | Ep. #3)

Michel Friedman mit einer Jahrhundertrede auf die Demokratie – live vom Walter Lübcke Memorial in Berlin (Zeitsturz Sondersendung | Episode #3)

„Die schlechteste Demokratie ist besser als die beste Diktatur. In der Demokratie ist der Mensch alles. In der Diktatur ist der Mensch nichts.“
Michel Friedman fragt, was viele verdrängen: Sind wir in vier oder acht Jahren noch ein demokratisches Land? Jede Berührung mit Antidemokraten mache die Demokratie kaputt: „Der Hass, liebe Freunde, ist hungrig! Und er ist niemals satt.“
Friedman gedenkt Walter Lübcke – als Symbol für Mut, für Haltung und für den einen Satz, der die Bundesrepublik ausmacht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Die AfD wird sich über dieses zentrale Versprechen aus dem Zweiten Weltkrieg hinwegsetzen. Sie wird es brechen. Friedman will etwas wieder zum Leuchten bringen: die Demokratie als Schutzraum für alle Menschen – ohne Ausnahme.
Die CDU, die dem Zentrum für Politische Schönheit vorwirft, das Gedenken an Walter Lübcke zu missbrauchen, fragt er: „Worin soll der Missbrauch bestehen?“ Für welche Zwecke denn? Dass sie sich viel deutlicher von Rechtsextremen abgrenzt?

Eine Jahrhundertrede auf die Demokratie, für die Menschheit und gegen die Gefahr des Rechtsextremismus. – 100% Gänsehaut!

Alle Informationen zur Aktion: https://cdu-denkmal.de

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Zeitsturz führt die Strategiediskussion gegen die AfD. Wie bekämpfen wir den neuen Aufstieg des politischen Rechtsextremismus? Was hilft? Wovon sollten wir die Finger lassen?

Zeitsturz ist das neue Debattenformat des Zentrums für Politische Schönheit. Überall, wo es Podcasts gibt.

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Wer ist sich sicher, dass in vier oder acht Jahren dieses Land noch ein demokratisches Deutschland ist?
Wer ist sich sicher, dass in vier oder acht Jahren Deutschland noch ein friedliches Land ist?
Als Walter Lübcke ermordet wurde, hat man sich diese Frage noch nicht stellen müssen.
Walter Lübcke ist das erste politische Opfer. Ein Mann, der politisch aktiv war, der einem politischen Mord zum Opfer wurde.
Wir sind hier, weil wir diesen Mann ehren wollen, weil wir an ihn denken wollen und weil er ein Vorbild ist. Er mahnte das an, was eben keine Selbstverständlichkeit ist, nämlich dass die Würde des Menschen unantastbar ist, auch der Menschen, die zu uns gekommen sind, die geflüchtet sind, die aus Not ihr Land verlassen haben und die hier angekommen sind.
Schon damals, als er von Veranstaltung zu Veranstaltung gegangen ist, gab es die Partei des Hasses?
Gab es die Partei, die die Demokratie zerstören will? Gab es die Partei der geistigen Brandstifter? Schon damals, wie immer übrigens, wurde gemahnt. Geistige Brandstiftung kann dazu führen, dass es am Ende zur Brandstiftung kommt.
Die AfD ist eine Partei der geistigen Brandstiftung. Sie legt Feuer und versucht, die Aufklärung zurückzudrehen. Sie versucht wieder zu definieren, welcher Mensch ein Mensch ist.
Jeder ist ein Mensch und jeder ist ein Jemand und niemand ist ein Niemand. Ich habe das Recht, Rechte zu haben und bin für niemanden dankbar und muss niemals mehr Danke sagen, weil man sagt: „Oh, du bist schwarz, aber du bist ein Mensch“. Niemand hat das Recht, andere Menschen zu bewerten, ob sie Menschen sind. Jeder, jeder, der auf dieser Welt ist, ist genauso wertvoll. Genauso wertvoll wie jeder andere, der auf dieser Welt ist. Das ist das Prinzip der modernen Demokratie und der Aufklärung.
Ich bin nicht das Bundesverfassungsgericht. Ich bin ein einfacher Bürger. Ein Mensch, der in diesem Land lebt, weil dieses Grundgesetz, dieses wunderbare Buch Grundgesetz die Grundlage unserer gemeinsamen Verabredung ist, wie wir uns miteinander zu verhalten haben. Und dort steht dieser Satz:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Die AfD tastet aber die Würde von Menschen an und deswegen gehört sie verboten, meine Damen und Herren.
Was muss eigentlich noch geschehen, damit eine Zivilgesellschaft und alle politischen Verantwortlichen gemeinsam für diese Demokratie aufstehen?
Wir sind hier, um an einen Demokraten zu erinnern. Einem konservativen Demokraten, der seine Werte nach diesem Grundgesetz richtete und aus dem Grundgesetz holte. Und er wusste, dass jede Berührung mit Antidemokraten dazu führt, dass die Demokratie kaputtgehen wird und am Ende sie regieren werden.
In den nächsten Monaten wird gewählt. Aber es muss ausdrücklich klar sein, mit einer antidemokratischen Partei, um das deutlich zu sagen, die den Verfassungsschutz abschafft, die die Kulturfreiheit abschafft, die die Pressefreiheit abschafft, die den Rechtsstaat umbauen will und die selbst sagen, dass sie ein anderes Deutschland wollen: Mit einer solchen Partei kann man nicht mit ihren Führungen, ob sie Weidel, ob sie Höcke heißen, verhandeln, reden, diskutieren. Weil sie nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und deswegen keine Möglichkeit dafür besteht.
Die schlechteste Demokratie ist mir noch lieber als die beste Diktatur.
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