Auf deutschen Spuren in Georgien
Автор: BKDR Kulturzentrum
Загружено: 2023-12-24
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BKDR-Bildungsreise "Auf deutschen Spuren in Georgien"
Die diesjährige BKDR-Bildungsreise „Auf deutschen Spuren in Georgien" führte die etwa 20 Teilnehmer nach Georgien in ein Land, in dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts einige deutsche Siedlungen gegründet wurden und dort bis zur Deportation der deutschstämmigen Bevölkerung im Jahre 1941 existierten.
Am ersten Tag erkundete die Reisegruppe die deutschen Spuren in der georgischen Stadt Tiflis (Tbilissi), besuchte dabei die offizielle Vertretung der deutschen Minderheit in Georgien („Einung“) und wurde von dem Präsidenten dieser Organisation, Alexander Feldmaier, sehr herzlich empfangen. Er stellte den Gästen die Arbeit seiner Vereinigung vor, die vornehmlich darin besteht, die deutsche Kultur und Sprache im Land weiterhin zu bewahren und zu fördern. Unsere BKDR-Mitarbeiter Prof. Dr. Olga Litzenberger und Artur Böpple übergaben der „Einung“ eine Reihe an Büchern, die im BKDR Verlag erschienen sind.
Im Anschluss daran suchte unsere Gruppe die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche von Tiflis auf – hier befindet sich der Sitz des evangelischen Bischofs von Georgien – und hatte dort ein Treffen mit der Mitarbeiterin Elena Ilinets. Der Bau des neuen Kirchengebäudes sowie die Wiederbelebung des religiösen bzw. evangelischen Lebens in Georgien wurde erst nach dem Zerfall der Sowjetunion nach vielen Jahren wieder möglich.
Am darauffolgenden Tag stand der sehr bewegende Besuch des Friedhofs der ehemaligen deutschen Siedlungen Marienfeld, Petersdorf und Freudenthal (heute zu einem einzigen Ort namens „Sartitschala“ zusammengefasst) im Programm. Viele alte Grabsteine aus der Zeit noch vor 1941 sind hier erhalten geblieben und zeugen eindrucksvoll vom Leben der einstigen deutschen Kolonisten in der Nähe der georgischen Hauptstadt. Nach einer kurzen Andacht des Diakons Kurt Reinelt legten die Teilnehmer der Bildungsreise Blumen auf die alten Gräber, um der Verstorbenen und Vertriebenen zu gedenken.
Neben dem Besuch der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) und des alten deutschen Friedhofs in Sartitschala standen ebenfalls die wohl bekanntesten ehemaligen deutschen Siedlungen Elisabethtal (heute Assureti) und Katharinenfeld (Bolnissi) auf dem Plan. Alte deutsche, teils dem Verfall preisgegebene Häuser und das Gebäude der ehemaligen ev.-luth. Kirche, die nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Sporthalle umfunktioniert wurde, prägen das heutige Bild des sogenannten „deutschen Stadtviertels“ von Bolnissi. Laut der Auskunft der heutigen Stadtvertreter bestehen allerdings bereits Pläne für den Wiederaufbau des Kirchengebäudes, so wie es vor wenigen Jahren in Assureti geschehen ist.
Hoffnungsfroh stimmen die zweisprachigen Straßenschilder, die teils mit für uns herkömmlichen Straßennamen versehen sind. Die alten Bauten sowie die Straßenschilder sind wichtige Zeugnisse des kulturellen Erbes der deutschen Siedler, die 1941 mehrheitlich aus Georgien deportiert worden sind.
Im Vorfeld des 200. Jahrestags der deutschen Ansiedlung (2017) wurde im Land ein wissenschaftliches Projekt ins Leben gerufen, um die Zahl, Lage und Bezeichnungen der Siedlungen bzw. Kolonien festzustellen, ihre Architektur zu erforschen und den Zustand des baulichen Erbes zu erfassen. Initiiert wurde das Projekt vom Verein zur Bewahrung deutschen Kulturguts im Südkaukasus mit finanzieller Unterstützung der Staatsagentur für Kulturerbeschutz Georgiens und des deutschen Auswärtigen Amts.
Einer der Höhepunkte der Bildungsreise war der Besuch des deutschen Friedhofs in Assureti (Elisabethtal) sowie der dortigen wiederhergestellten ev.-luth. Kirche. Sowohl das Kirchengebäude als auch der Friedhof und die Ortsstraßen hinterließen bei den Reiseteilnehmern einen sehr positiven und bleibenden Eindruck. Das kulturelle Erbe der einstigen Siedler wird in diesem Ort beispielhaft gepflegt und für künftige Generationen bewahrt.
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