Der Fall Christina Block und warum jeder nur über die halbe Wahrheit spricht

"Monster-Mutter oder oder moderne Hexenjagd? Der Fall Christina Block bewegt derzeit Deutschlands Gemüter. Der Prozess gegen die vierfache Mutter und Unternehmerin aus Hamburg zeigt: Das Thema Sorgerecht und Kindesentzug scheint für viele relevant. In Deutschland gibt es zahlreiche Sorge- und Umgangsprozesse. Auffällig nun beim Block-Verfahren ist, laut GSCHWÄTZ-Herausgeberin Dr. Sandra Hartmann, dass die Vorgeschichte nahezu völlig ausgeblendet wird in der medialen Berichterstattung - und scheinbar auch vor Gericht. Natürlich ist eine Entführung niemals zu rechtfertigen und ein höchstes Trauma für die Kinder. Und doch hat sie eine Vorgeschichte.

Das Ursache-Wirkungs-Prinzip spielt in diesem Verfahren keine Rolle, obwohl bei jedem Femizid vor Gericht der psychische Ausnahmezustand des Angeklagten berücksichtigt wird. Bei Christina Block, die von heute auf morgen und dann über Jahre keinen Kontakt zu einem Teil ihrer Kinder hatte, scheint das schlichtweg nicht relevant - obwohl eine solche bewusst herbeigeführte Entfremdung auf psychischer Ebene laut Studien einen schlimmeren Effekt hat als der Tod eines Kindes, da die Betroffenen jeden Tag den Verlust aufs Neue aktiv erleben.

Auch, was das mit Kindern macht, von heute auf morgen ihre alte Welt. eingeschlossen ihrer Freunde, komplett hinter sich zu lassen. Eins ist klar: Normal wirkt das für Außenstehende jedenfalls nicht. Oder war das gesamte Umfeld für die Kinder nicht mehr auszuhalten?

Es hätte 2021, als die Kinder nicht mehr von ihrem Wochenendbesuch beim Vater aus Dänemark zurückkamen, der Gerichtsstand in Deutschland durchgesetzt werden und die Kinder in Deutschland befragt werden müssen. Hier hätte man ein realistisches Bild davon skizzieren können, warum die Kinder (anscheinend) keinen Kontakt mehr zur Mutter wünschen und ob sie beeinflusst und manipuliert worden sind. Für eine Eltern-Kind-Entfremdung gibt es klare Anzeichen. Das wurde nicht nur verpasst, sondern diese Chance zugleich auch 2023, nach der Entführung nicht genutzt. Warum?

Der Mutter wurde 2021 das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen. Hensel hat sich nicht daran gehalten. Die deutschen Gerichte haben das akzeptiert, obwohl die Kinder ursprünglich in In Hamburg beheimatet waren, konnte eine neue Heimat illegalerweise und vor den Augen der Öffentlichkeit und gegen den hiesigen Gerichtsstand geschaffen werden. Ein Einfallstor für Nachahmer-Täter.

"Die Kinder wollen anscheinend nicht zur Mutter" - argumentieren viele. Wenn Kinder manipuliert und entfremdet wurden, ist dieser "Wille" der subtile Wille des Elternteils, bei dem das Kind lebt und eben nicht der eigene, die Kinder selbst denken aber, es wäre ihr Wille - ähnlich einer toxischen Beziehung, in welchem der Partner sich völlig nach dem toxischen Part in seinem Tun ausrichtet, ohne es überhaupt zu merken. Kindeswille ist eben nicht immer gleich Kindeswohl. Wir wissen nicht, wie es wirklich war, aber es hätte in jedem Fall geprüft werden müssen.

Auch vor der Silvesternacht hat Christina Block ihre Kinder teilweise Jahre nicht gesehen. Wie viele Elternteile gehen vor Gericht, sobald sie ihre Kinder nicht mindestens alle 14 Tage und in den Ferien sehn und bekommen Recht? Geschweige denn: Es gibt zahlreiche Gerichtsverfahren, in welchen betroffene Elternteile ihre Kinder versuchen, vor Gewalttätern und Alkoholikern zu schützen, was ihnen dann aber wieder vor die Füße fällt und die Kinder trotzdem diese Gewalttäter und Alkoholiker regemäßig sehen müssen, weil ihnen "Bindungsintoleranz" vorgeworfen wird. Es gab hier sogar schon Umplatzierungen zum Täter. In diesem Bereich müsste man eigentlich anfangen, dass Betroffene ihre Kinder nach einer Trennung aus einer Gewalt-Beziehung wirklich adäquat schützen können. Doch gerade da, wo es wichtig wäre, stehen wir leider noch am Anfang.

Christina Block hat sich immer wieder hilfesuchend an die Gericht gewandt. Doch passiert ist nichts. Der Ist-Zustand mit den Kindern in Dänemark wurde akzeptiert und die Verantwortung abgegeben an den dänischen Staat, der zugunsten des in Dänemark lebenden Vaters entschied. Der

Und während Christina Block im heißen Scheinwerferlicht während des Prozesses steht, grinst Stephan Hensel konstant von der Zuschauertribüne herunter. Das wirkt, gelinde gesagt, auch etwas soziopathisch.

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