Disarstar: Warum Deutschrap sein Album dringend braucht || PULS Musikanalyse

Disarstar positioniert sich mit seinem neuen Album “Deutscher Oktober” eindeutig links der Mitte. Warum Disarstar damit im turbokapitalistischen Deutschrap einen ziemlich einsamen Kampf führt, seht ihr in der PULS Musikanalyse.

Wer ist Disarstar?
Disarstar heißt eigentlich Gerrit aka Gerry, ist 27, lebt in Hamburg und ist schon eine ganze Weile im Deutschrap aktiv. Seit 2010 seine erste EP "Endstation" erschienen ist, hat Disarstar diverse Mixtape veröffentlicht und mit “Kontraste”, “Minus X Minus = Plus”, “Bohemien” “Klassenkampf und Kitsch” und ganz aktuell “Deutscher Oktober" fünf Alben veröffentlicht.

Disarstar positioniert sich klar politisch
Klassenkampf, Revolution, eine anti-kapitalistische, anti-homophobe und anti-sexistische Haltung – Disarstar macht zwar eindeutig politischen Rap, aber eben nicht akademisch und studiert, sondern mit Straßenabitur und Praktikum am Block. Auf seiner aktuellen Single INTRO (BALENCIAGA) greift Disarstar zum Beispiel Rapper*innen an, die ihre Reichweite nur dazu nutzen, um mit ihrem Reichtum zu flexen oder ihren Fans Merch und limitierte Boxen anzudrehen. Mit solchen Attacken macht sich Disarstar logischerweise nicht nur Freunde, aber er bleibt sich und seiner Haltung treu.

Rap als politischer Aktivismus?
Disarstars Texte sind klar links und in ihrer Haltung oft ziemlich kompromisslos, was auch seiner Biographie geschuldet sein dürfte: Als Teenager hat Disarstar ein Drogen-, und Alkoholproblem und wegen einer gefährliche Körperverletzung sogar eine Bewährungsstrafe hinter sich – ein Wendepunkt im Leben von Disarstar. Unter anderem mit Rap zieht sich Disarstar selbst aus diesem Strudel, aber er ist eben doch auf der Straße sozialisiert. Auch das spiegelt sich in den Songs von Disarstar. Der Albumtitel “Deutscher Oktober” lässt zudem darauf schließen, dass Disarstar einer Revolution nicht unbedingt abgeneigt wäre – nicht nur im Deutschrap.

Wie findet ihr Disarstar und “Deutscher Oktober? Feier ihr nur die Musik oder könnt ihr auch mit den Inhalten was anfangen?

#PULSMusikanalyse #Disarstar #DeutscherOktober
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Redaktion: Stefan Sommer, Fridolin Achten, Frederik Kunth, Philipp Laier, Max Stockinger
Kamera: Felix Holderer
Schnitt: Stefan Emilian
Tonmischung: Norbert Hofmann