Kritik an FAL-BY App: Hilfe oder zusätzlicher Aufwand für bayerische Landwirte? | Unser Land | BR

In Bayern soll eine App die Arbeit von Landwirtschaftsbehörden erleichtern – doch ein Teil der bayerischen Landwirte übt Kritik an der sogenannten FAL-BY App. Es geht dabei um Förderanträge für die üblichen rund 200 Euro je Hektar staatliche Flächenprämie. Die Angaben der Landwirte darüber, was sie genau anbauen, werden in der Regel mit Satelliten-Aufnahmen abgeglichen. Mit der „Foto-App für landwirtschaftliche Förderung in Bayern“ sollen Bauern künftig bei Unstimmigkeiten – der Satellit erkennt zum Beispiel Mais, obwohl eine andere Kultur angebaut wird – Aufnahmen von ihren Feldern hochladen und so den Kontrollprozess verkürzen. Hilfe oder zusätzlicher Mehraufwand?

Einige Landwirte werten es als Misstrauen der Behörden gegenüber der Landwirtschaft und scheuen den Mehraufwand. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium argumentiert: Der Aufwand, ein paar Fotos mit dem Smartphone zu machen, sei minimal. Dafür könnten Bauern nun ihre Anträge korrigieren, anpassen oder zurückziehen, ohne wie früher bestraft zu werden. Außerdem reduziert sich der Kontrollaufwand für die Landwirtschaftsbehörden, die bisher bei Streitfällen Mitarbeiter zur Kontrolle zum Landwirt schicken mussten.

Die meisten Landwirte werden die App wohl nutzen – um auch weiterhin in den Genuss der Förderung zu kommen. Für viele Betriebe sind staatliche Flächenprämien, zum Beispiel für Natur- und Artenschutz, unverzichtbar. Dann lieber ein paar Fotos mit dem Handy machen!

Autor: Ulrich Detsch
Aus der Sendung vom 28.7.2023.

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