Endspurt für die 213 am Rennsteig im Frühjahr 1998: Teil 1 (Neufassung)

Hallo liebe Zuschauer, endlich komme ich dazu, um euch die Erläuterung nachzureichen.
Wie ihr sicher bemerkt habt, handelt es sich beim gezeigten Material wieder um eine Neufassung in der besseren Qualität. Außerdem zeige ich euch die Szenen in der Reihenfolge der Aufnahmen, im Gegensatz zum "Directors Cut" des Originaltitels.
Das hilft euch, die Aufnahmen zeitlich besser zuzuordnen.
Nachdem im Mai 1997 im Thüringer Wald zwei Strecken ihren Personenverkehr verloren (Ilmenau - Großbreitenbach und Suhl - Schleusingen), wurde eine andere Strecke interessant: die nun auch einstellungsbedrohte Steilstrecke über den Rennsteig Ilmenau - Schleusingen! Immer neue Langsamfahrstellen ließen den vom Land Thüringen gewünschten Taktfahrplan ins Wanken geraten. Die DB hingegen zeigte kein großes Interesse am Weiterbetrieb der Strecke, wollte hingegen lieber einen Schienenersatzverkehr organisieren. Das Land Thüringen zahlte aber für Schienenverkehr und wollte diesen auch haben.
Schließlich konnten sich die beiden Kontrahenten nicht einigen, so dass zum Fahrplanwechsel Mitte 1998 der Personenverkehr abbestellt wurde.
Weitergehende Bemühungen, wieder den Schienenverkehr zu etablieren, hatten keinen Erfolg. So wurde erst ein Konzept entwickelt, welches Schienenverkehr zwischen Ilmenau und Schmiedefeld vorsah, dort sollte an einem neu errichteten Busterminal zeitnah zwischen Bus und Bahn umgestiegen werden. Daraus wurde nichts, weil die anliegenden Gemeinden lieber ihren Busverkehr behalten wollten- der Taktverkehr auf der Schiene war damit vom Tisch.
Die Rennsteigbahn GmbH bietet in Zusammenarbeit mit dem Verein Dampfbahnfreunde mittlerer Rennsteig den Personenverkehr zu besonderen Festen/ Anlässen schon seit vielen Jahren Personenverkehr auf der schönen Strecke an, dazu stehen verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung. Es wurde aber auch die Möglichkeit untersucht, einen Nahverkehr wenigstens bis Rennsteig anzubieten.
Die Erfurter Bahn zeigte sich kooperativ und ließ am Wochenende ihre Regioshuttle bis Stützerbach fahren, wo in Züge der Rennsteigbahn umgestiegen werden konnte. Da die Regioshuttle keine Zulassung für die Steilstrecke erhalten haben, konnte die eigentlich geplante Fahrt direkt zum Rennsteig nicht angeboten werden.
Auch mit einem 612 von DB Regio wurden Versuche angestellt, der Triebwagen erfüllte alle Anforderungen auf der Steilstrecke. Leider konnten sich DB Regio und die Erfurter Bahn nicht einigen, wie die gefahrenen Zugleistungen dann gegenseitig vergütet werden. Dabei hätte die Erfurter Bahn Leistungen übernehmen sollen, die normal DB Regio obliegen- so wäre der Einsatz des 612 möglich gewesen.
Schauen wir mal, wie sich die Geschichte des Schienenverkehrs über den Rennsteig weiter entwickelt, es bleibt spannend!
Die DB-Garnituren des GB Nahverkehr in Form von Mintlingen werden aber nicht mehr zum Rennsteig hinauf fahren wie im Video. Die Aufnahmen des vorliegenden Videos zeigen den Verkehr im Frühjahr 1998, als das letzte halbe Jahr für den Taktverkehr angebrochen war.
Im Betrieb mit den 213 kam auch das Konzept der Wendezüge auf die Rennsteigbahn.
Damit war die Ausführung des Bahnhofes Rennsteig als Spitzkehre nicht mehr hinderlich und kein Umsetzen bzw. Lokwechsel mehr notwendig.
Sichtbar wird dieser Effekt im Video durch die stets talseitige Stellung der Loks sowohl auf der Nord-als auch auf der Südrampe der Rennsteigstrecke.
Bei der DB wurden solche Züge auf Steilstrecken stets geschoben, der Sicherheit wegen. Bei der DR sah man dies nicht so "eng": auch mit mehreren Reko-Wagen wurden die 118 einst zum Rennsteig hinauf geschicht, und das ziehend.
Bei Steuerwagenmangel wurde aber auch mit den 213 so verfahren. Ich hatte leider nicht das Glück, einen der häufig vorkommenden 228-Einsätze als 213-Ersatz dokumentieren zu können. An meinen Besuchstagen funktionierten die 213 stets einwandfrei :-/
Nun viel Spaß beim Ansehen, LG Torsten