Live: Integration – Muss die integrative Schule neu gedacht werden?
Автор: Bildungsreise
Загружено: 2025-04-13
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In der zweiten Live-Show des Podcasts „Bildungsreise“ diskutiert Damian mit drei engagierten Gästen auf der Bühne im Sudhaus Basel: Simona Brizzi, SP-Nationalrätin (AG) und Dozentin an der PH Zürich, Sabina Freiermuth, FDP-Parteipräsidentin (AG) und langjährige Schulrätin, sowie Luca Zagarella, Klassenlehrer in Pfäffingen (BL). Gemeinsam gehen sie der Frage nach, ob die integrative Schule so wie sie heute besteht, tatsächlich allen Kindern gerecht wird – oder ob das System an seine Grenzen gekommen ist und neu gedacht werden muss.
Zum Auftakt nimmt Damian das Publikum mit auf eine eindrucksvolle Reise durch die Geschichte der schulischen Integration in der Schweiz – vom Entstehen der ersten Spezialklassen 1882 über die medizinisch-psychiatrische Prägung des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zum Paradigmenwechsel der 2000er-Jahre. Die Entwicklung zeigt: Die integrative Schule ist das Resultat politischer und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse – und noch längst nicht abgeschlossen. Erst im Herbst sagte das Basler Parlament Ja zu Förderklassen, der Kanton Zürich folgte im März: das Zürcher Kantonsparlament befürwortet die Förderklassen-Initiative.
Im ersten Teil der Diskussion macht Simona Brizzi deutlich: Integration ist kein ideologisches Konzept, sondern gesetzlich verankert – mit dem Ziel, allen Kindern möglichst gleichberechtigte Bildungschancen zu ermöglichen. Sabina Freiermuth hingegen warnt: Eine Integration ohne ausreichende Unterstützung könne dazu führen, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen in der Regelklasse übersehen oder gar „aussortiert“ werden. Luca Zagarella bringt die Perspektive des Schulalltags ein und betont, dass Integration mit ausreichenden Ressourcen und funktionierender Beziehungsarbeit gelingen kann.
Für musikalische Höhepunkte sorgt wie schon in der ersten Live-Show Singer-Songwriter @TobiasJensenMusic, diesmal mit den Songs „Steady as the Wind“, „Rejsen“ und „Young Love“. Im kurzen Gespräch mit Damian lobt er die vernünftige Diskussion und zeigt Verständnis für beide Seiten der Debatte, betont aber, dass sich Separation wie ein Rückschritt anfühle – ein Gefühl, das er mit Luca teilt.
Besonders eindrücklich sind die Stimmen der Kinder selbst, die während der Live-Show zu Wort kommen. Sie sprechen über ihre Vorstellungen einer fairen Schule: Fairness, gleiche Behandlung, aber auch gezielte Unterstützung für diejenigen, die mehr brauchen – zentrale Werte, die das Spannungsfeld zwischen Integration und Separation aufzeigen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion zeigen sich politische Spannungsfelder: Während Sabina Freiermuth die steigenden Belastungen von Lehrpersonen betont und sich für mehr Förderklassen ausspricht, da eine überforderte Regelschule aus ihrer Sicht weder den Kindern mit besonderen Bedürfnissen noch dem Rest der Klasse gerecht werde. Simona Brizzi sieht das Problem eher in fehlenden Ressourcen, unklaren Zuständigkeiten und fehlender Ausbildung von schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen.
Eindrücklich sind auch die Stimmen zweier angehender Sonderpädagoginnen, die live aus dem Publikum von ihren Erfahrungen berichten – unter anderem aus einer Sprachheilschule, die als „Durchgangsschule“ mit klarer Rückführungsperspektive arbeitet.
Im letzten Teil richtet sich der Blick nach vorne: Wie kann eine Schule aussehen, in der sich alle Kinder willkommen und getragen fühlen? Was braucht es an Haltung, Struktur und Ressourcen, damit Integration mehr ist als ein theoretisches Ideal?
Tauche in diese lebendige Diskussion ein, die zeigt: Die integrative Schule bleibt ein wichtiges Ziel – aber sie steht vor grossen Herausforderungen – eine wertvolle Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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