Lübbecke-Gehlenbeck (D-MI), evang. luth. Kirche St.Nikolaus, Einzel- & Vollgeläut

Im Lübbecker Ortsteil Gehlenbeck steht die evangelisch-lutherische Kirche St.Nikolaus.


Videoablauf:
0:00 - Vorstellung der Kirche von außen (mit Uhrschlag & 3x3-Betschläge)
1:11 - abgestelltes Uhrwerk im Turmraum
1:57 - mechanisches Betglockenwerk
2:29 - Turmbesteigung
3:41 - Glocke 4
5:18 - Glocke 3
7:24 - Glocke 2
9:33 - Glocke 1
12:17 - Vollgeläut
13:54 - Vorstellung der Kirche von innen
14:47 - Vollgeläut


→ Kirche:
Laut einer Inschrift an der Westseite des Turms wurde das heutige gotische Langhaus der St.-Nikolaus-Kirche im Jahr 1495 erbaut („Im Jahre des Herrn 1495 ist dies Gebäude errichtet am Fest der Maria Magdalena zu Ehren des heiligen Nikolaus“).
St.Nikolaus ist eine spätgotische Saalkirche mit einem einzigen Schiff und drei Jochen, ausgestattet mit schlichten Strebepfeilern und einem Chorschluss. Das Kreuzgewölbe ist mit Rippen und Schlusssteinen auf Konsolen verziert. Der Turmbogen hat eine rundbogige Form, während die Quergurte spitzbogig sind. Der Turm der Gehlenbecker Kirche ist deutlich älter und wurde wahrscheinlich zwischen 1100 und 1150 errichtet.


→ Glocken:
Heute besitzt die Kirche insgesamt sechs Glocken. Vier davon befinden sich im Turm und bilden das Hauptgeläut, während die zwei kleineren, die für den Uhrschlag (3:29 & 3:35) zuständig sind, in einem Schallfenster auf der östlichen Seite hängen.
Im Jahre 1772, sechs Jahre nach dem Turmbrand, wurden zwei neue Glocken beschafft. 1785 kam eine weitere größere Glocke hinzu. Die große Glocke wurde 1915 eingeschmolzen. 1924 wurde eine Glocke aus der Münster Erlöserkirche ergänzt. 1942 wurden die Glocke aus Münster und die größere von 1772 aus dem Turm geholt, während die kleinere im Turm verblieb. Bis 1948 gab es nur eine Glocke, die mittlere Glocke fand man auf einem Glockenfriedhof in Lünen und wurde im gleichen Jahr nach Gehlenbeck zurückgebracht.
Durch einen Tausch mit der Kirchengemeinde Börninghausen wurde 1948 eine Glocke erworben, die im Jahre 1855 gegossen wurde. Die kleinere Glocke wurde abgegeben. 1958 beschaffte man zwei neue Glocken von der Gießerei Rincker, wofür die Glocke von 1855 abgegeben und eingeschmolzen wurde. Die kleinere von 1772 kehrte 1996 nach Gehlenbeck zurück.

Glocke 1 (Totenglocke)
Ton: e'
Gießer: Gebr. Rincker, Sinn
Gussjahr: 1958
Durchmesser: 1212mm
Gewicht: ca. 1.030kg
Nutzung: 3x3-Schläge zum Betläuten

Glocke 2 (Pastorglocke)
Ton: g'
Gießer: Friedrich Moritz Rincker, Osnabrück (gegossen in Gehlenbeck)
Gussjahr: 1772
Durchmesser: 991mm

Glocke 3 (Betglocke)
Ton: a'
Gießer: Gebr. Rincker, Sinn
Gussjahr: 1958
Durchmesser: 868mm
Gewicht: ca. 380kg

Glocke 4 (Taufglocke)
Ton: c''
Gießer: Friedrich Moritz Rincker, Osnabrück (gegossen in Gehlenbeck)
Gussjahr: 1772
Durchmesser: 776mm

Uhrschlagglocke I (5)
Ton: des'''
Gießer: Ulrich & Weule, Bockenem
Gussjahr: 192.?
Nutzung: Stundenglocke

Uhrschlagglocke II (6)
Ton: f'''
Gießer: Gebr. Rincker, Sinn
Gussjahr: 196.?
Nutzung: Viertelschlagglocke


→ Glockenläuteanlage:
Vier VOCO-Omega Läutemaschinen, ausgestattet mit der VOCO-digitron2-Steuerung von der Firma HEW/Herford (Herforder-Elektromotoren-Werke).
Eine mechanische Turmuhr von der Firma Eduard Korfhage & Söhne/Melle-Buer, außer Betrieb und ersetzt gegen einen Motorzeigertreibwerk.


Ein herzliches Dankeschön geht an Herrn Schulze für die Ermöglichung der Aufnahme!


Informationen: S. Schulze, Osnabrücker Glocken


→ Kirchengemeinde:
https://www.kirchenkreis-luebbecke.de...
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Nik...)
Anschrift: Mühlenstraße 5, 32312 Lübbecke