«Warum wir die Wolga nicht erreichten»: Erinnerungen deutscher Soldaten auf dem Weg nach Stalingrad.

„Warum wir die Wolga nicht erreichten“ — das ist eine Geschichte, die man in Deutschland fast nie erzählt: nicht die Ruinen von Stalingrad, sondern der Moment, in dem der „schnelle Sieg“ schon in der Steppe zerbrach — am dreiundzwanzigsten Juni neunzehnhundertzweiundvierzig beginnt die Operation „Blau“, die Sechste Armee von Paulus marschiert zur Wolga mit ungefähr dreihundertdreißigtausend Mann und fünfhundert Panzern, und schon nach wenigen Tagen halten die Tagebücher fest, was in keiner Parade-Meldung steht: einundvierzig Grad Hitze, Dutzende Hitzschläge am Tag (mit Todesfällen), Soldaten trinken Wasser aus Pfützen nach den Pferden, weil die „Norm“ von drei Litern pro Mann zur Illusion wird, und Brunnen gibt es nur alle fünfzehn bis zwanzig Kilometer; sowjetische T-vierunddreißig und KW tauchen „aus dem Nichts“ auf, und selbst siebenunddreißig-Millimeter-Panzerabwehrkanonen durchschlagen die Panzerung nicht — danach wird befohlen, von zwölf bis siebzehn Uhr nicht zu marschieren, aber der Zeitplan der Offensive lässt keinen Halt zu, und die Männer erreichen die Stadt nicht als „Sieger“, sondern als erschöpfte Schatten.




Die Komposition Cylinder Five (Interpret: Chris Zabriskie) wird unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0 bereitgestellt.
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Chris Zabriskie (http://chriszabriskie.com/cylinders/
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