Nordhausen (D-TH) - Stadtkirche St. Blasii - Vollgeläut (Turmaufnahme)
Автор: JRorgel
Загружено: 2025-11-30
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Ich wünsche allen Zuschauern einen frohen 1. Advent und eine gesegnete Adventszeit!
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2:33 Bilder und Daten der Glocken
4:16 Klangeindruck außen
4:57 Bilderstrecke Kirche
Nordhausen ist die Kreisstadt des nordthüringischen Landkreises Nordhausen. Die Stadt wurde 876 erstmals als "Nordhusa" erwähnt. 961 wurde ein Damenstift errichtet. Ab 1220 wurde Nordhausen neben Mühlhausen eine von zwei freien Reichsstädten in Thüringen. Bereits im 15. Jahrhundert wurde die Stadt Mitglied der Hanse. Traurige Bekanntheit erreichte die Stadt durch das ab 1943 zur Rüstungsproduktion genutzte Konzentrationslager Mittelbau-Dora, welches heute eine Gedenkstätte ist. Am 12. und 13. April 1945 wurde Nordhausen durch die Royal Air Force bombardiert, wobei nicht nur erheblicher Schaden im Stadtgebiet entstand, sondern auch über 8800 Menschen starben. Heute ist Nordhausen vor allem durch die Spirituosenherstellung, namentlich den Nordhäuser Doppelkorn, bekannt.
Die Stadtpfarrkirche St. Blasii ist neben dem Dom und der Frauenbergkirche eine von drei erhaltenen, historischen Kirchen der Innenstadt. Um 1220 wird ein erster Vorgängerbau errichtet, der 1234 erstmals erwähnt wird. Diese Kirche unterstand dem Domstift. Das Kirchenschiff stammt aus der Zeit von 1487-1490. 1524 wurde St. Blasii mit dem Amtsantritt von Johannes Spangenberg evangelisch. Die unterschiedliche Höhe der Türme resultiert aus einem Blitzschlag im Jahr 1634 - nach diesem Ereignis wurde der Turmhelm nur in reduzierter Höhe wieder hergestellt. Die Kirche überstand die Stadtbrände 1612 und 1712 nahezu schadlos. Im zweiten Weltkrieg nahm die Kirche schwere Schäden. Bis 1949 wurde die Kirche wiederhergestellt. Die starke Neigung der Westtürme durch den Gipskarst-Untergrund wurde schon im 17. Jahrhundert so akut, dass 1687 ein Strebepfeiler angebaut wurde. Anfang des neuen Jahrtausends musste die Kirche aufgrund erneuter Einsturzgefahr der Türme und des Daches gesperrt werden, konnte aber 2004 wieder in Nutzung genommen werden. Der Innenraum wurde bis 2015 saniert.
Es handelt sich um eine gotische, dreischiffige Hallenkirche auf kreuzförmigem Grundriss, wobei die Kirchenschiffe mit Kreuzgewölben versehen sind. Die achteckigen Westtürme prägen nicht nur das Erscheinungsbild der Kirche, sondern sind auch weithin in der umliegenden Landschaft sichtbar. Prägend für den weiten Innenraum sind die Renaissance-Kanzel von 1592, der Taufstein von 1591 und die drei Fenster mit biblischen Motiven von Martin Domke, die 1949 durch die Glasmalereianstalt F. Müller aus Quedlinburg gefertigt wurden. Die Orgel auf der Westempore stammt aus dem Jahr 1991 und wurde durch A. Schuster&Sohn aus Zittau mit 37 Registern auf drei Manualen und Pedal errichtet. Der Prospekt wurde durch Fritz Leweke entworfen.
Das eindrucksvolle wie bedeutsame Geläut besteht aus vier Glocken in drei Glockenstuben (zwei im Nord- und eine im Südturm). Die älteste Glocke (ges‘) wurde zwischen 1320 und 1350 in einer recht schweren Rippe gegossen und ist mit Majuskeln verziert. Die kleinste Glocke wurde 1426 durch einen unbekannten Meister geschaffen und weist als Besonderheit insgesamt acht Pilgerzeichen und zwei Rundmedaillons auf. Bis zum publikumswirksamen Guss einer neuen Schlagglocke 2022 nahm dieses Instrument die Funktion als Schlagglocke in der Turmlaterne wahr. Die größte Glocke stammt aus dem Jahr 1488 und ist mit bemerkenswerten Ritzzeichnungen versehen, die über die gesamte Flanke reichen. Sie hängt alleine im Südturm.
Die zweitgrößte Glocke wurde 1969 durch Schilling (Apolda) gegossen. Sie ersetzte eine 1927 gegossene und im zweiten Weltkrieg verloren gegangene Glocke, die ihrerseits ein 1769 von Johann Heinrich Ephraim Brauhoff geschaffenes und 1917 eingezogenes Instrument ersetzte. Nach ihren Stiftern, den Nordhäuser Geschwistern Joedicke, wird sie auch Joedicke-Glocke genannt. 1726 wurde der Glockenstuhl im Südturm erneuert, 1843 jener im Süden. Die kleine Glocke erhielt 2022 einen neuen Glockenstuhl. Das Geläut ist das Tontiefste der Stadt und wirkt mit der Tonfolge c‘-es‘-ges‘-as“ auf dem Kirchplatz homogen und eindrucksvoll. Bemerkenswert ist dabei vor allem das moderne Klangbild der historischen Instrumente und der nach Meinung des Autors überaus gelungene Zuguss von Schilling 1969.
Video, Audio, Bild und Schnitt: JRorgel, 2025
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