Freie Bewegung – das beste Training für Pferde

Das mehrfache tägliche freie Training unsere Pony Hengste auf Ihrem Gelände. Im Schnitt machen die Jungs ca. 20 km in 24 Stunden.

Freie Bewegung – das beste Training für Pferde

Pferde sind Lauftiere – über Jahrmillionen hat sich ihr gesamter Organismus auf ständige Bewegung eingestellt. In freier Wildbahn legen sie täglich viele Kilometer zurück, sei es im Schritt auf Futtersuche, im Trab bei Wanderungen oder im Galopp bei Fluchtverhalten. Diese natürlichen Bewegungsabläufe fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern sind auch für die mentale Stabilität unerlässlich.

Bewegung als Grundbedürfnis

Das Herz-Kreislauf-System, die Atmung, der Stoffwechsel, Muskulatur, Sehnen und Gelenke – all das braucht regelmäßige und vielfältige Bewegung, um gesund zu bleiben. Schon 15 bis 20 Stunden tägliche freie Bewegung auf befestigten und abwechslungsreichen Untergründen tragen dazu bei, dass sich Hufe besser abnutzen, die Durchblutung gesteigert wird und das Immunsystem gestärkt bleibt. Auch der Lymphfluss – wichtig für Entgiftung und Stoffwechsel – funktioniert nur bei ausreichender Bewegung effektiv.

Biomechanik im natürlichen Spiel

Pferde nutzen bei freier Bewegung automatisch ihre gesamte Biomechanik: Sie schulen ihre Balance, kräftigen die Rücken- und Bauchmuskulatur, koordinieren Vorder- und Hinterhand. Besonders beim Spiel mit Artgenossen – etwa bei Tempowechseln, Haken schlagen, Steigen oder Bocken – werden unterschiedliche Muskelgruppen aktiviert, Gelenke mobilisiert und das Nervensystem trainiert. Es ist ein ganzheitliches Workout, das kein Reittraining in dieser Natürlichkeit ersetzen kann.

Mentale und soziale Aspekte

Freie Bewegung bedeutet nicht nur körperliches Training, sondern auch emotionale Entlastung. Pferde bauen durch Bewegung Stress ab – Stresshormone wie Cortisol werden reduziert, Glückshormone wie Endorphine ausgeschüttet. Vor allem in der Gruppe erleben Pferde durch Bewegung soziale Interaktion, klare Kommunikation und echte Lebensfreude. Diese Faktoren wirken sich direkt auf ihr Verhalten im Training und im Alltag aus.

Fazit: Weniger Zwang, mehr Selbstwirksamkeit

Pferde, die sich täglich frei bewegen dürfen, sind gesünder, ausgeglichener, leistungsbereiter und lernen schneller. Sie entwickeln ein besseres Körpergefühl und koordinieren sich sicherer – ganz ohne mechanische Einwirkung. Deshalb ist für mich klar: Die beste Bewegung ist nicht die Longenstunde, die Halle oder das Gymnastikprogramm – es ist die freie Bewegung, bei der das Pferd selbst zum Trainer seines Körpers wird.