Ich weiß mir ein' edle Kaiserin [German Renaissance song][+English translation]

Text from the southern German Ambras songbook. Renaissance 16th century. Melody from a 100 year old English folk collection: traditional folk from England, Scotland or Ireland.

The title picture is AI created.

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Ich weis mir ein edle keyserin,
Sie ligt mir tag und nacht im sinn,
Ich kann ir nicht vergessen.
Ich schlaff oder wach, thu was ich wöl,
Sie ligt mir in meinem hertzen.

Die keyserin hett ein alten man,
Daran wolt sie kein genügen han,
Sie wolt sich selbs versorgen.
Ein heimliche bulerin wolt sie sein,
Wolt bulen unverborgen.

Und das erhört ein junger knab,
Er trat die gassen auf und ab,
Gar heimlich und gar stille,
Bis das er in schlaffkemmerlein kam,
Da gschach ir beider wille.

Und da er in ir schlaffkemmerlein kam,
Ein schneeweis hembdlein legt er an,
Wie thu ich dir gefallen?
Du magst mir ein edle keysrin sein,
Du liebest mir ob allen.

Da es war umb die mitternacht,
Da kam der edlen keysrin man
Für ir schlaffbet gegangen.
Da fand er sein schöns frewelein
Mit schneeweissen armen umbfangen.

Die keysrin hett sich eins bedacht,
Wie bald sie den knaben zum laden aus bracht,
Wol in ein fliessend wasser.
Sie schawet den knaben hinden nach,
Ire äuglein gaben wasser.

Wolauff feins lieb mit mir davon,
Du sichst das ich kein glück nit han,
Man thut mirs nit vergünnen
Und wo ich uber die gassen gang,
Das mich anscheint die sonne.

Wie kompts das ich kein glück mehr han
Und mich so gar keins wil an gahn?
Das glück das thut sich meiden.
Noch dennoch wil ich die keyserin nicht,
Und wers aller welt ein leiden.

Und wer ists der dis liedlein sang?
Ein reiters knab ist ers genandt,
Er hats so frey gesungen.
Der keyserin hat ers zu dienst gemacht,
Mit freuden ist er davon kommen.