Unterirdische Spüren 2025
Автор: mauricio candela rodriguez
Загружено: 2025-11-18
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Unterirdische Spuren ist eine partizipative künstlerische Intervention, die in Zusammenarbeit zwischen dem Künstler Pascales Espinosa und Mauricio Candela entwickelt wurde. Sie verbindet Aktion und Ritual und lädt zu einer tiefgehenden Reflexion darüber ein, wie Kunst historisch die „Anderen“ dargestellt und dabei rassistische Hierarchien reproduziert hat. Indem sie die Repräsentation des „Fremden“ in der Kunstgeschichte hinterfragt, legt die Intervention offen, wie diese Darstellungen bis in die Gegenwart fortwirken und gesellschaftliche Machtstrukturen beeinflussen.
Die Darstellung des „Anderen“ war in der Kunstgeschichte häufig von einer eurozentrischen, kolonialen Perspektive geprägt. Dieses Projekt setzt sich mit den hierarchischen Mechanismen auseinander, die in diesen Repräsentationen zum Ausdruck kommen. Dabei geht es nicht nur um die Präsentation eines Kunstwerks, sondern vor allem darum, einen offenen Dialog über Machtverhältnisse und die Darstellung rassifizierter Körper anzustoßen. Durch eine kollektive Aktion wird das historische Bild des „Anderen“ dekonstruiert. Die Intervention zeigt auf, wie sich koloniale Vorstellungen in künstlerischen Darstellungen verfestigt haben, macht die andauernde koloniale Wunde sichtbar und fordert eine kritische Neubewertung dieser Strukturen.
Das Herzstück der Intervention ist eine ephemere Skulptur aus ungebranntem Ton, inspiriert von den keramischen Traditionen indigener Völker Kolumbiens und Abya Yalas. Ihre horizontale Anordnung steht bewusst im Kontrast zur vertikalen Struktur der Kolbe-Brunnen-Skulptur und bietet eine alternative Perspektive auf die Darstellung des „Fremden“ in der Kunst. Die Skulptur wird durch die aktive Beteiligung des Publikums transformiert: Wasser, das über sie gegossen wird, verändert ihre Form. Diese Vergänglichkeit steht symbolisch für die Fragilität von Erinnerung und künstlerischer Repräsentation. Mikrofone erfassen die dabei entstehenden Klänge und erzeugen eine multisensorische Erfahrung, die die visuelle Wahrnehmung ergänzt. Während klassische europäische Skulpturen für Beständigkeit und Dauer geschaffen wurden, verweist diese sich auflösende Skulptur auf die Vergänglichkeit künstlerischer Ausdrucksformen und die Fluidität historischer Narrative.
Durch ihre Interaktion mit dem Wasser wird die Skulptur zu einem lebendigen Archiv, das die Erinnerung an den transatlantischen Menschenhandel und die koloniale Vergangenheit wachruft. Sie macht sichtbar, dass rassistische und koloniale Strukturen nicht der Vergangenheit angehören, sondern weiterhin tief in gesellschaftlichen Systemen verankert sind. Das Projekt hinterfragt nicht nur gängige historische Narrative, sondern fordert dazu auf, die Auswirkungen kolonialer Machtverhältnisse auf die Kunst und ihre Wahrnehmung kritisch zu reflektieren.
Ein zentrales Thema der Intervention ist zudem die historische Abwertung präkolumbischer Ästhetiken. Diese wurden aus eurozentrischer Perspektive lange als „primitiv“ betrachtet und nicht als Kunst anerkannt, während sie heute zugleich vereinnahmt und kommerziell ausgebeutet werden. Das Projekt stellt diesen Widerspruch in den Fokus und lädt dazu ein, die Darstellung des „Anderen“ in der Kunstgeschichte neu zu überdenken. Es regt dazu an, die Mechanismen der Repräsentation kritisch zu hinterfragen und zeigt auf, wie koloniale Machtstrukturen ästhetische Narrative über Jahrhunderte hinweg geprägt und transformiert haben.
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