Was tun für Ostdeutschland?

In Anbetracht der scheinbar festgefahrenen Lage und allgemeinen Entwicklung im Inland, sowie auch in der Welt, ist die Frage, was für Ostdeutschland getan werden könne, eine ähnliche Frage, wie die, was für Deutschland getan werden kann. Zunächst einmal gilt es, den Geist, den Gedanken und die Idee von Ostdeutschland im deutschen Volk und auch in anderen Völkern wachzuhalten, beziehungsweise erst einmal zu erwecken und folglich Begeisterung für die ostdeutsche Sache zu kreieren. Dies kann sowohl durch Mundpropaganda, durch eigenes Schrifttum, eigene Flugblätter oder auch durch besonders massenwirksame Medien wie Youtube geschehen, auf denen man Aufklärungsbeiträge zu politischen, kulturellen, geschichtlichen und rechtlichen Fragen erstellen kann. Möglichkeiten und Plattformen gibt es genug. Dazu zählen auch virtuelle Gruppen und Foren. Auch auf Vereine, Bündnisse und sonstige Zusammenkünfte im eigenen Umfeld können und müssen in diese Reihe aufgenommen werden. Die Unterstützung der Landsmannschaften, oder zumindest der politisch verträglichen unter ihnen, sowie des Bundes der Vertriebenen, sollte zu diesem Ansinnen ebenso gehören, wie die Denkmalpflege und der kommunale Einsatz für neue Denkmäler des deutschen Ostens.

Auch sollte das ostdeutsche Anliegen durch Interessenverbände in die bestehenden Parteien hineingetragen werden und strategisch in ihnen Wirken. Damit sind gezielt auch opportunistische und abträgliche Parteien wie die CDU/CSU und die FDP gemeint, die, de facto, noch die realpolitische Macht besitzen, am ehesten für die Interessen des deutschen Ostens zu wirken, auch wenn dies nicht aus aufrichtiger Begeisterung für Ostdeutschland, sondern ausschließlich aus wahltaktischen Gründen geschieht.
Es gilt, die bestehenden Parteien pragmatisch für die eigenen Zwecke zu nutzen, auch wenn sie einem in jeder Hinsicht widerstreben.
So gibt es genügend Funktionäre der Vertriebenen und Aussiedler, die diese strategische Partnerschaft wider besseres Wissen aufrechterhalten, weil es der Sache, zum gegenwärtigen Stand der Lage, immer noch gewisse Vorteile verheißt, die mit einem Kappen zu den verräterischen Altparteien dahin wären. Von daher ist es von großer Wichtigkeit, ,,seine“ Leute in den Altparteien vertreten zu wissen. Man muss in der äußeren Gestalt wendig und doch geradlinig in den Zielen sein.

Für den Fall jedoch, dass das nationale, wahrlich deutschbeseelte Lager in deutschen Landen an realpolitische Macht gelangen sollte und sich alle innenpolitischen Parameter fundamental ändern sollten, würde sich für die ostdeutsche Sache auch ganz andere Möglichkeiten ergeben. Aufklärung über Ostdeutschland und Sehnsucht zu Ostdeutschland könnte nun von staatlicher Seite im großen Stil betrieben werden. Lehrpläne und das Fernsehprogramm würden auf ostdeutsche Belange zugeschnitten werden. Öffentliche Plätze und Gebäude könnten nach innen und nach außen mit den Flaggen der ostdeutschen Länder geschmückt werden. Lautsprecherdurchsagen an öffentlichen Plätzen könnten täglich Ostdeutschland gedenken . Es könnte gesetzlich vorgeschrieben werden, dass 25% aller Plakatwände und Litfaßsäulen nicht kommerziellen, sondern staatlichen Stellen vorbehalten sind, die dort dann beispielhaft an Schlesien , Ostpreußen oder das Sudetenland erinnern könnten. Über dies könnten neue staatliche Gedenktage beschlossen und bundesweit gefeiert werden. Dies wurde auch Feuerwerke und Paraden, sowie Umzüge in ostdeutschen Trachten beinhalten. Auch müsste das nationale Strafrecht an die neuen Machtverhältnisse angepasst werden. Wer in bewusster Absicht die Besatzernamen für ostdeutsche Orte öffentlich gebraucht, sollte künftig wegen Volksverhetzung verklagt werden können. Das sollte in verschärfter Form auch auf jene angewandt werden, die die Verbrechen an Deutschen verharmlosen, rechtfertigen, oder gar als ,,gerechtfertigt“ begrüßen, wie es in der Realität oftmals gegeben ist.

Vor allem aber könnte erstmalig seit 1949 ernsthaft und auf großer politischer Ebene, vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag, der UN Vollversammlung in New York und in anderen Gremien, auf das Völkerrecht, auf das Eigentumsrecht und auf die Menschenrechte hingewiesen werden, die auch für das deutsche Volk gelten müssen. Wichtig wäre es in diesem Zusammenhang, auf internationaler Ebene, langfristig Fürsprecher und Bündnispartner für die eigenen Anliegen zu gewinnen und um sich zu scharen, um im Falle internationaler Umwälzungen, andere Handlungsmöglichkeiten zu besitzen.
Auch könnte und würde auf die Ungültigkeit der bestehenden Verträge und Deklarationen hingewiesen werden, die in den letzten Jahrzehnten ebenso zahlreich wie fahrlässig fabriziert wurden. Wichtig und ein oberstes Gebot im Zuge einer neuen Ostpolitik muss es jedoch sein, dass diese Politik ausschließlich mit friedlichen Mitteln vonstatten geht. Zitierend Kurt Schumacher 1951: ,,Wir werden um jeden Quadratmeter deutschen Boden jenseits dieser Linie mit friedlichen Mitteln kämpfen!“.