26 Verletzte nach Schiffsunfall – Frachter rammt Ausflugsschiff
Автор: Ostbayern Aktuell
Загружено: 2015-06-28
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28.06.2015, Schleuse Gronsdorf, Landkreis Kelheim (pm/pol): Ein Passagierschiff will rangieren, der Kapitän eines Frachters versteht das falsch. Er denkt das Schiff möchte losgfahren und fährt ebenfalls los. Es kommt zur Kollision. Auf dem Ausflugsschiff befinden sich rund 290 Passagiere. 11 von ihnen werden mittel bis schwer verletzt, 14 leicht. Sie kommen in umliegende Krankenhäuser. Einsatztaucher der Feuerwehr untersuchen das Schiff im Wasser. Sie stellen am Heck einen Riss fest.
Am Sonntagmittag, 12.46 Uhr, meldet die integrierte Leitstelle Landshut dem Polizeipräsidium Niederbayern einen Schiffsunfall im Main-Donau-Kanal mit Verletzten. Die beiden Havaristen, das deutsche FGS (Fahrgastschiff) “Renate” und das deutsche GMS (Gütermotorschiff) “Coburg” befuhren den Main-Donau-Kanal bei Kelheim hintereinander donauaufwärts. Beide wurden in der Schleuse Kelheim-Gronsdorf aufgeschleust. Als sich das Schleusentor flussaufwärts öffnete und die Ausfahrt freigegeben wurde, startete das GMS Coburg noch bevor die voraus befindliche “Renate” anfuhr und fuhr auf das noch stillliegende FGS auf. Thomas Schönhütl von der Wasserschutzpolizei Regensburg berichtet: “Der Schiffsführer von der Renate hat gesagt, er wollte das Schiff nur wieder an die Schleusenmauer dran bringen und der Schiffsführer von der Coburg hat gedacht, nachdem er das Schraubenwasser gesehen hat, der fährt jetzt nach vorne weg. Und das war eigentlich ein Missverständnis und so kam es zu dem Auffahrunfall, wie man auf der Straße sagen würde”. Durch den Anstoß wurde die Heckplattform des FGS deformiert. Ein Teil der 291 Passagiere, die einen Tagesausflug auf dem Kelheimer Schiff gebucht hatten, kam auf allen drei Schiffdecks zum Sturz.
Letztendlich meldeten sich 26 von ihnen als verletzt. Davon kamen neun Personen zur ambulanten Behandlung ins Kelheimer Krankenhaus. Ein Passagier wurde so schwer verletzt, dass er wegen eines Milzrisses sofort operiert werden musste. Lebensgefahr bestand nicht. Die Besatzung des unfallverursachenden GMS blieb unverletzt. Ihr Schiff wurde nach derzeitigem Stand nicht beschädigt. Es war mit 950 Tonnen Düngemittel beladen.
Ein Mann, der zum Unfallzeitpunkt mit auf dem Fahrgastschiff war, erzählt: “Auf dem Schiff war alles durcheinander, furchtbarer Schreck, die Leute sind hingeflogen übereinander, das Geschirr ist geflogen, viele waren noch beim Essen. Und so ging es halt hier drunter und drüber. Wir sind unverletzt geblieben, nur nebenan das hat es schon einige erwischt”.
Das beschädigte FGS wurde von Tauchern der örtlichen Feuerwehr und einem vom Wasser- und Schifffahrtsamt verständigten Sachverständigen begutachtet. Nachdem bis jetzt nicht ausgeschlossen werden kann, dass möglicherweise die Steuerungsanlage beschädigt wurde, liegt für das FGS ein Weiterfahrverbot vor. Die noch verbliebenen Fahrgäste wurden mit Reisebussen nach Hause bzw. zum Ausgangsort verbracht. Der Sachschaden am Fahrgastschiff kann noch nicht beziffert werden. Die Schifffahrt im Main-Donau-Kanal war durch die Havarie nicht behindert. Die weitere Sachbearbeitung wird von der Wasserschutzpolizei Regensburg an die zuständige Wasserschutzpolizei Beilngries abgegeben.
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