Wolfgang Grupp: Mit 79 Jahren immer noch Trigema Boss

00:00 Wolfgang Grupp steht wie kein anderer für Made in Germany: Er leitet seit über 50 Jahren die Textilfirma Trigema im schwäbischen Burladingen. Die gesamte Produktion vom Baumwollfaden bis zum fertigen T-Shirt findet im eigenen Haus statt. Der Corona-Krise begegnet der deutsche Unternehmer mit eiserner Disziplin, die er auch seinen 1.200 Mitarbeitenden abverlangt. Dafür bringt er alle ohne Kurzarbeit durch die Pandemie. Jetzt drängt sich die Frage der Nachfolge auf.

01:02 Wieso darf nur eins der beiden Kinder die Nachfolge übernehmen?
Beide Kinder können im Unternehmen arbeiten, aber es soll nur ein Kind die Firma übernehmen. Die Entscheidungen sollen nur auf einem Rücken getroffen werden. Bei mehreren Beteiligten befürchtet er Streit zwischen den Parteien und die Verantwortung für 1.200 Mitarbeitende ist dafür zu hoch.

02:07 Hätten Sie sich in der Vergangenheit gewünscht die Schultern frei zu haben?
Trotz seines frühen Einstiegs hätte er sich das nicht gewünscht. Es sei eine Automation gewesen, da er im Unternehmen seit dem Kindesalter aufgewachsen ist. In seinen Augen ist die Selbstständigkeit vorteilhafter, da man dann seinen Beruf und seine Entscheidungen selbst steuern kann.

03:10 Lässt es sich bei einer solchen Verantwortung gut schlafen?
Verantwortung und Schlaf beeinflussen sich in seinen Augen nicht - man kann auch ohne große Verantwortung schlecht schlafen.

03:39 Wieso ist es für Ihre Kinder erstrebenswert das Unternehmen zu leiten?
In seinen Augen hätten seine Frau und er versagt, hätten ihre Kinder kein Interesse an der Nachfolge. Er sieht sich und seine Frau als Vorbild für seine Kinder.

04:42 Wieso kommen Ihre Kinder gerne zurück nach Burladingen?
Das ist in seinen Augen eine Frage, wie stolz die Kinder auf das eigene Elternhaus sind. Seine Kinder besuchten ein Internat in England und hatten auch Heimweh.

05:39 Wie wird die Nachfolge entschieden?
Das entscheidet die Frau von Wolfgang Grupp, da sie die Alleinerbin ist. Sie kann entscheiden, ob die das Erbe antritt oder an die Kinder weitergibt. Auch die Partnerwahl der Kinder spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Kinder haben aktuell noch keinen festen Partner.

06:51 Dürfen die Kinder frei entscheiden, wie es mit der Firma weiter geht?
Der Nachfolger bekommt keine Vorgaben, ist aber bei Problemen selbst verantwortlich. Für ihn ist dennoch die Sicherung der Arbeitsplätze wichtig.

08:06 Wie waren die Reaktionen auf den Impfaufruf?
Nach dem Aufruf gab es noch mal einen Schub, sodass bei Trigema mittlerweile 80 % der Mitarbeitenden geimpft sind. Er kennt die Verantwortung für seine Mitmenschen und hat das an die Mitarbeitenden weitergegeben. Bei diesem Thema spricht er sehr offen mit den Mitarbeitenden.

10:06 Wie privat sind Sie in Burladingen unterwegs? Kann man sie beim Einkaufen treffen?
Er hat ein ganz persönliches Verhältnis zu den Menschen auf dem Land und grüßt jeden.

#Trigema #Textilproduktion #MadeInGermany

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