Die Wacht am Rhein ("Es braust ein Ruf wie Donnerhall")
Автор: Altes Liedgut
Загружено: 2023-03-08
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„Die Wacht am Rhein“ ist ein patriotisches Lied, welches im Deutschen Kaiserreich ab 1871 neben „Heil dir im Siegerkranz“ die Funktion einer inoffiziellen Nationalhymne hatte. Der Text wurde 1840 während der Rheinkrise von Max Schneckenburger verfasst. Erst mit der im März 1854 von Carl Wilhelm komponierten Vertonung und prominenten Aufführung bei der Silberhochzeit des späteren Kaisers Wilhelm I. gewann es an Popularität, die sich 1870/71 noch steigerte.
Textautor war der 21-jährige Max Schneckenburger, ein Württemberger, der in Burgdorf im Schweizer Kanton Bern lebte und dort Geschäftsführer einer Eisengießerei war. Schneckenburger, national gesinnt und kleindeutsch denkend, also an einer Einigung Deutschlands unter Preußens Führung und ohne Österreich interessiert, gehörte einem „Samstagskreis“ deutscher Honoratioren in Burgdorf an, wo er den Text des Liedes zum ersten Mal vorstellte. Er hatte bereits als Jugendlicher 1837 unter Pseudonym Versuche in Poesie und Prosa veröffentlicht. Im November 1840 schrieb er unter dem Eindruck der Rheinkrise und beeinflusst von Nikolaus Beckers bereits erschienenem „Rheinlied“ das später unter dem Titel „Die Wacht am Rhein“ bekannt gewordene Gedicht.
Das Lied entstand 1840 als unmittelbare Reaktion auf öffentliche Forderungen der französischen Regierung unter Adolphe Thiers, den Rhein wie bereits 1794 als Frankreichs Ostgrenze zu etablieren. Im Frieden von Campo Formio hatte sich Frankreich das bereits 1794 annektierte linke Rheinufer des Heiligen Römischen Reichs angeeignet. Dabei war es in der Franzosenzeit geblieben, bis der Wiener Kongress 1815 Frankreichs Grenze zum Deutschen Bunde auf den Verlauf von 1790 festlegte. Thiers zielte mithin auf die bayerische Pfalz, Rheinhessen und die (preußische) Rheinprovinz.
Das Lied thematisierte nicht nur eine abstrakte Idee, sondern außenpolitische Spannungen und handfeste Rüstungsanstrengungen. Der eigentliche Auslöser war eine Niederlage französischer Hegemoniebestrebungen im Mittelmeer in der so genannten Orientkrise. Auf diese Niederlage hin konzentrierte die französische Regierung ihre außenpolitischen Bestrebungen auf die Rheingrenze und konnte sich dabei auf starke nationalistische Stimmungen stützen.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges leitete der Großdeutsche Rundfunk die Sondermeldungen des Wehrmachtberichts durch die ersten acht Töne der „Wacht am Rhein“ als „Frankreichfanfare“ ein. Mit dem Krieg gegen die Sowjetunion trat 1941 die „Russland-Fanfare“ an ihre Stelle. Ende 1944 verwendete die deutsche Wehrmacht den Titel des Liedes „Die Wacht am Rhein“ als Decknamen für ihre Ardennenoffensive.
Liedtext:
Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!
Wer will des Stromes Hüter sein?
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!
Durch Hunderttausend zuckt es schnell
Und aller Augen blitzen hell;
Der Deutsche, bieder, fromm und stark,
Beschützt die heil’ge Landesmark.
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!
Er blickt hinauf in Himmelsau’n,
Da Heldenväter niederschau’n,
Und schwört mit stolzer Kampfeslust:
Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!
So lang ein Tropfen Blut noch glüht,
Noch eine Faust den Degen zieht,
Und noch ein Arm die Büchse spannt,
Betritt kein Feind hier deinen Strand!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!
Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,
Die Fahnen flattern hoch im Wind:
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein,
Wir alle wollen Hüter sein!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!
Ich orientiere mich bei der Textfassung an der Veröffentlichung in:
"Feuer-Zeug. Taschenliederbuch für das Feuerwerks- und Zeug-Personal der deutschen Armee und Marine. 6. verbesserte und vermehrte Auflage. Spandau. Neugebauer'sche Buchhandlung." S.92 (Liednr. 81.)
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