2011-16: Über Jahre foltert ein Ehepaar Frauen in seinem Haus, zwei von ihnen sterben

In dieser Folge tauchen wir tief in den erschütternden Kriminalfall Höxter ein, der in den Medien auch als „Foltermord Bosseborn“ oder „Horrorhaus Höxter“ bezeichnet wurde. Die Ermittlungen der Mordkommission „Bosseborn“ begannen im April 2016, nachdem eine 41-jährige Frau aus Niedersachsen an schweren, durch Misshandlung zugefügten Verletzungen verstarb. Das Täterpaar, Wilfried W. und Angelika W., lockte Frauen per Kontaktanzeigen auf ihr Bauerngehöft in Bosseborn. Wir beleuchten, wie die Ermittlungen ein weiteres Tötungsdelikt an der 33-jährigen Annika W. aufdeckten, deren Leiche mutmaßlich zerlegt, verbrannt und die Asche verstreut wurde. Es wird diskutiert, wie die Ermittler erzwungene Abschiedsbriefe der Todesopfer sowie eine Liste mit sieben Opfern und den an ihnen verübten Misshandlungen fanden.

Die Sendung analysiert zudem die Biografien der Täter und die Dynamik ihrer Beziehung: Angelika W. war laut Gutachten hochintelligent, aber herrsch- und machtbewusst, während Wilfried W. als juristisch „schwachsinnig“ und vermindert schuldfähig galt. Die forensische Gutachterin Nahlah Saimeh stellte fest, dass die Misshandlungen nur durch das perfekte, gemeinsame System der beiden funktionierten, das gezielt psychisch labile Frauen durch Manipulation (Gaslighting) gefügig machte. Wir berichten über das Urteil vom Oktober 2018, in dem Angelika W. zu dreizehn und Wilfried W. zu elf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurden, wobei das Landgericht Paderborn das Paar des zweifachen Mordes und Mordes durch Unterlassen für schuldig befand. Abschließend behandeln wir die spätere Geschichte des Tatorts: Das berüchtigte Haus in Bosseborn wurde im April 2022 abgerissen, um dem "Sensationstourismus" ein Ende zu bereiten und eine öffentlich zugängliche Grünfläche einzurichten.

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