Hamburgs gescheitertes Großprojekt - Elbvertiefung | Panorama
Автор: NDR Info
Загружено: 2025-11-13
Просмотров: 27151
Die Elbvertiefung: Ökologisches Desaster statt wirtschaftlicher Aufschwung?
Die 9. Elbvertiefung sollte Hamburgs Hafen für die größten Containerschiffe der Welt rüsten. Doch statt wirtschaftlichem Erfolg zeigt sich ein ökologisches Fiasko: Laut einer aktuellen Studie sind die Fischbestände zwischen Hamburg und der Elbmündung um 90 % zurückgegangen. Die Fahrrinne verschlickt regelmäßig, was teure Baggerarbeiten nötig macht.
Das gescheiterte Großprojekt: Fakten zur Elbvertiefung
Im Januar 2022 wurden größere Tiefgänge für die Fahrt zum Hamburger Hafen freigegeben. Schiffe sollten mit bis zu 1,90 m mehr Tiefgang die Tideelbe befahren können. Doch bereits zehn Monate später musste die Freigabe weitgehend zurückgenommen werden.
Grund: Die Strömung der Elbe spült Sedimente zurück in die steileren Fahrrinnen. Material rutscht von den Unterwasserhängen in die Flussmitte. Die Wiederherstellung der Solltiefen verzögert sich, während Bund und Stadt jährlich rund 200 Mio. € für Baggerarbeiten ausgeben.
Wirtschaftlicher Nutzen bleibt aus
Statt der prognostizierten 25 Mio. TEU liegt der Containerumschlag stabil bei etwa 8 Mio. TEU jährlich. Die größten Containerschiffe mit bis zu 17 m Tiefgang können Hamburg ohnehin nicht voll beladen anlaufen – selbst im Falle einer gelungenen Fahrrinnenvertiefung sind maximal 14,5 m möglich. Die Schiffe steuern zuerst Rotterdam oder Antwerpen an und erreichen Hamburg mit reduzierter Ladung. Der wirtschaftliche Nutzen der Elbvertiefung ist damit fraglich.
Ökologische Folgen: Fischsterben und Sauerstoffmangel
Eine Studie des Leibniz-Instituts zeigt einen dramatischen Artenrückgang in der Elbe. Das ständige Baggern schädigt das Ökosystem massiv:
• Trübung des Wassers erschwert die Nahrungssuche der Fische.
• Verschlickung der Laichgebiete gefährdet die Fortpflanzung wandernder Fischarten.
Seit 2010 sind die Bestände typischer Arten wie Stint, Kaulbarsch, Finte, Flunder und Brasse um 90 % eingebrochen. Der Zusammenhang mit den Baggerarbeiten gilt als wissenschaftlich belegt.
Politischer Konflikt: Schlickverklappung im Wattenmeer
Trotz der ökologischen Schäden hält Hamburg an der Elbvertiefung fest – inklusive der umstrittenen Schlickverklappung am Neuen Lüchtergrund nahe dem schleswig-holsteinischen Wattenmeer.
Schleswig-Holstein kritisiert Hamburg
Das grün-geführte Umweltministerium in Kiel kritisiert mangelnde Umweltprüfungen. Ein Rechtsgutachten stellt die Vereinbarkeit mit EU- und Naturschutzrecht infrage. Der NABU fordert einen Verzicht auf die Elbvertiefung, was seiner Ansicht nach zu einer Reduktion der Baggerarbeiten führen würde.
Hamburgs fragwürdige Rolle in der Biodiversitätsforschung
Ironischerweise plant Hamburg, das Leibniz-Institut – das den Fischrückgang dokumentiert hat – für 600 Mio. € im umstrittenen Elbtower direkt am Ufer der betroffenen Elbe anzusiedeln. Das wirft Fragen zur Prioritätensetzung der Politik auf.
00:00 Die Elbvertiefung: Ökologisches Desaster statt wirtschaftlicher Aufschwung?
– Folgen für die Tideelbe und den Fischbestand
01:41 Ökologische Folgen: Fischsterben in der Elbe und kritischer Sauerstoffmangel im Wasser
02:28 Wirtschaftlicher Nutzen der Elbvertiefung bleibt aus – Auswirkungen auf den Containerumschlag in Hamburg
03:12 Politischer Konflikt: Schlickverklappung im Wattenmeer sorgt für Spannungen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein
03:35 Schleswig-Holstein kritisiert Hamburg scharf wegen umstrittener Sedimentablagerungen
#Panorama3 #Elbvertiefung #Hamburg
Foto Thumb: NDR
► Mehr aus Panorama 3 gibt es hier: https://www.ndr.de/fernsehen/sendunge...
Ihr findet uns auch auf:
► Instagram: / team.recherche
► Facebook: / panorama.de
► Kommentiert bei uns sehr gerne, aber bitte beachtet unsere Netiquette: https://www.ndr.de/service/technische...
► Datenschutz: https://www.ndr.de/service/datenschut... ► Impressum: https://www.ndr.de/service/impressum/...
https://www.ndr.de
Доступные форматы для скачивания:
Скачать видео mp4
-
Информация по загрузке: