Schauspielhaus Graz: BÖHM, Regie und Puppenspiel Nikolaus Habjan, von Paulus Hochgatterer (UA)
Автор: Schauspielhaus Graz
Загружено: 2017-04-27
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BÖHM
PAULUS HOCHGATTERER
VON UND MIT NIKOLAUS HABJAN
Uraufführung
HAUS EINS / Premiere Do, 22. März 2018
Nestroypreisträger Nikolaus Habjan beschäftigt sich zusammen mit dem Wiener Autor Paulus Hochgatterer, der dem Puppenspieler und dessen Puppen ein Stück auf den Leib schreiben wird, mit einem berühmten Sohn dieser Stadt: Karl Böhm. Geboren wurde dieser 1894 im sogenannten Böhm-Schlössl in der Kernstockgasse 21, begraben liegt er auf dem Steinfeldfriedhof. Zwischen Geburt und Begräbnis in Graz liegen fast 87 Lebensjahre, die von einem tiefen Zwiespalt geprägt sind: Einerseits war Böhm einer der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts, andererseits war er ein Mensch, der sich mit dem Nationalsozialismus gemein machte, um seine Karriere voranzutreiben.
Karl Böhms Laufbahn begann 1917 in Graz und führte ihn bald nach München, Darmstadt und Hamburg. Auf Fürsprache Hitlers wurde Böhm 1934 an die Semperoper in Dresden berufen, um Nachfolger des Dirigenten Fritz Busch zu werden, den das NS-Regime zum Rücktritt und zur Emigration genötigt hatte. 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurde Böhm Direktor der Wiener Staatsoper. Bereits 1935 schrieb er: „Es ist sicher im Sinne der Regierung gelegen, wenn ich als deutscher Dirigent nach Wien gehe, um dort den zahlreichen Anhängern der nationalsozialistischen Idee neue Anregung zu geben, umso mehr als ich gebürtiger Österreicher bin. […] Heil Hitler!“ 1945 entfernten ihn die alliierten Besatzungsbehörden wegen zu großer Nähe zum Nazi-Regime aus dem Amt des Direktors der Wiener Staatsoper und belegten ihn mit einem Auftrittsverbot. Nach Ende der Besatzungszeit bis 1956 wurde er dann ein zweites Mal mit diesem Amt betraut. Dirigenten sind faszinierende Menschen: Musikalisch von höchster Sensibilität gebieten sie als gottähnliche Alleinherrscher über riesige Klangkörper, die – wie im Fall der Wiener Philharmoniker, mit denen Böhm oft zusammenarbeitete – damals noch dazu fast ausschließlich aus Männern bestanden; in Dirigenten muss sich Empfindsamkeit mit Führungsstärke verbinden; sie sind bisweilen tyrannische, selbstherrliche Despoten, deren Seelenregungen oder Fingerzeige eine Hundertschaft in Bewegung zu setzen vermögen.
Nikolaus Habjan begeistert als regelmäßiger Gast mit seinen vielfältigen Abenden das Publikum im Schauspielhaus Graz.
Paulus Hochgatterer, geboren 1961 in Amstetten, studierte Psychologie und Medizin an der Universität in Wien, promovierte und leitet heute die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Landesklinikums Tulln. Als Autor wurde Hochgatterer mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Manche seiner Werke sind inspiriert von seinen beruflichen Erfahrungen als Psychiater, und deren Protagonisten sind häufig Menschen am Rande unserer Gesellschaft. Paulus Hochgatterer ist überdies ein großer Musikliebhaber und -kenner und fasziniert von der Frage, was es im Seelenleben eines Menschen braucht, um ihn schöne Musik hervorbringen zu lassen.
ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN
Do, 22.03.18, Mi, 28.03.18, Sa, 31.03.18, Sa, 07.04.18, Do, 12.04.18, Sa, 14.04.18,
So, 15.04.18, Fr, 20.04.18, Sa, 21.04.18, Mi, 25.04.18, Di, 15.05.18
REGIE Nikolaus Habjan
REGIEMITARBEIT Martina Gredler
BÜHNE Julius Semmelmann
KOSTÜME Cedric Mpaka
DRAMATURGIE Elisabeth Geyer
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