Eva Weyl - Holocaustüberlebende vom KZ Westerbork I Vortrag Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop Teil 1
Автор: Ruhrpottologe André Brune TV
Загружено: Дата премьеры: 17 апр. 2025 г.
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“Vor 80 Jahren stand ich auf der Todesliste“. Das waren die ersten Worte von Eva Weyl, einer der Überlebenden des niederländischen Konzentrationslager Westerbork. Ihr Urgroßvater stammte aus Haltern am See. Das allein reichte schon, um die Ohren nicht nur anzuspitzen als Ruhrpottologe, sondern sich auf den Vortrag einzulassen, der unter die Haut geht, zumal ich gerade zu dem Zeitpunkt Auschwitz besucht habe. Und darüber ebenfalls noch berichten werde mit meiner Frau zusammen. Aber wir brauchten den Abstand, um es zu verarbeiten.
Eva Weyl feiert jedes Jahr ihre Befreiung durch kanadische Soldaten am 12.4. Westerbork ist jedoch in der Presse nicht so ein großes Thema zum Jahrestag der Befreiung von den Konzentrationslagern im Gegensatz zu Auschwitz am 27.1.1945. Auschwitz ist jährlich mit seinen Schrecknissen immer präsent auf allen Kanälen. Doch Westerbork sollte ebenfalls mehr Aufmerksamkeit bekommen. Von hier ging eine direkte Zugverbindung ins Vernichtungslager nach Osten. Hier ließen die Nazis die Insassen in einer Scheinwelt leben. Aber das KZ Westerbork war eine Art „Mastanstalt“, ein „Durchgangslager“ mit direkter Schiene nach Auschwitz, wo die Menschen dann entweder bis zum Tod als Arbeitskraft eingesetzt oder direkt in die „Vergasung“ geschickt wurden.
Es ist kaum vorstellbar, dass ein Lokführer kam. Nachts die von einer Karteikarte ausgewählten 1500 Menschen mit nach Auschwitz nahm und nach einer Woche wieder leer zurückfuhr, um die Waggons, wie bei einem normalen „Viehtransport“ wieder zu füllen. Eine abartige Vorstellung, die sich mir beim Schreiben vollzieht. Diese Geschichte ist aber passiert. Sie wird erzählt von der nun 90 Jahre alten Eva Weyl bei einem Vortrag mit Frage und Antwort-Runde in der Aula des Willy-Brandt-Gesamtschule von Bottrop. Sie hat einen Teil ihrer Kindheit dort in Westerbork hinter Stacheldraht verbringen müssen.
Lehrer Thomas Wanschura, den ich auch bei einer Bildungsreise mit einer Klasse nach Ypern (Thema 1. Weltkrieg, in Verarbeitung) begleitet habe, lud mich herzlich ein zu kommen. Das habe ich sofort getan damals im September 2023. Vielen Dank für die Einladung auf diesem Wege noch einmal! Mit dem Blog bin ich nun auch Zweitzeuge und kann darüber berichten.
Doch ich habe bewusst bis zum 80. Jahrestag mit der Veröffentlichung gewartet. Hätte ich das nicht tun sollen? Es ist in der Zwischenzeit viel passiert: Stichtag 7.10.23 Terroristischer Anschlag der Hamas auf Israel. Israel greift Gaza an. Die Ukraine kommt nicht zur Ruhe. In Bosnien ist die Situation auch wieder etwas unsicher. Die Befreiung eines Konzentrationslagers im bosnischen Krieg in Sebrenica jährt sich dieses Jahr auch, und zwar zum 30. Mal. Es wiederholte sich in gewisser Form doch noch mal nach der Befreiung der Nazis 1945 von den Alliierten. Was kaum vorstellbar war, hatte 1995 noch einmal eine "aktualisierte" Form angenommen.
Dieser Beitrag aus meinem Projekt Stolpersteine im Blog ist also wichtiger denn je. Zumal im Ruhrgebiet viele Zwangsarbeiter-Außenlager zum Beispiel aus Buchenwald waren, die zum Beispiel im Bochumer Verein arbeiten mussten. Bis heute gibt es noch Spuren, wie in Bochum-Bergen, wo ich eine Zeitlang gewohnt habe.
Als ich kurz nach dem Vortrag im Oktober 2023 als Dialektcoach in Potsdam-Neubabelsberg unweit meines Hotels zufällig über einen Stolperstein über eine Jüdin namens Margarete Stern wahrlich stolperte, die nach Westerbork kam und dann von dort nach Theresienstadt deportiert wurde, um dort zu sterben, war mir klar, dass es ein Beitrag ist, der den Rahmen der Grenze vom Ruhrgebiet sprengte. Aber er gehört zum Ruhrgebiet , wie ThyssenKrupp zu Essen mit all den Geschichten drumherum. Deswegen sind die zwölf Jahre der Nationalsozialistischen Herrschaft unter Adolf Hitler immer noch ein Novum und wir sollten daraus lernen, dass es sich nicht wiederholt. Und ja, auch hier im vielfältigen Ruhrgebiet regierten die Nazis. Und ja, auch hier ist bei der letzten Bundestagswahl ein Rechtsruck durch die Gesellschaft gegangen. Es ist wichtig, dass wir daran immer wieder erinnern, egal wann! Wir sind nicht verantwortlich dafür, was geschehen ist, doch wir haben die Verantwortung, das es sich nicht wiederholt - Egal wo! Schaut in den Vortrag oder hört also selbst hinein in den Podcast oder lest den Beitrag zu Ende mit einem Kommentar zur Situation von mir.
Links:
Eva Weyl – Wikipedia
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ZWEITZEUGEN e.V.: Eva Weyl
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Viele verschiedene Videos über und mit auf Youtube:
Eva Weyl - YouTube
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Albert Konrad Gemmeker – Wikipedia
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Westerbork – Wikipedia
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Durchgangslager Westerbork – Wikipedia
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Category:Kamp Westerbork – Wikimedia Commons
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https://kampwesterbork.nl/de/
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Johanna Margarete Stern – Wikipedia
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Wer den Stolperstein sehen und den Ort besuchen möchte:
Karl-Marx-Straße 3, Potsdam-Neubabelsberg
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Weiterführender Beitrag im Blog:
https://ruhrpottologe.de

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