Der Darß - ein unglaubliches Naturparadies.

Willkommen auf dem Darß – einer einzigartigen Halbinsel an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern, eingebettet in die Nationalparkregion Vorpommersche Boddenlandschaft. Eine Landschaft voller wilder Schönheit, unberührter Natur und beeindruckender Tierwelt. Ich bin hier regelmäßig unterwegs – sei es zum Kranichzug im Herbst oder zur faszinierenden Hirschbrunft im Darßer Wald.

Der Darß ist ein geologisches Kind der letzten Eiszeit – geformt von Gletschern, Wind und Meer. Heute ist die Region mit ihren Dünen, Wäldern und Bodden ein echter Hotspot für Naturfreunde und Tierbeobachter. Besonders im Herbst wird der Darß zur Bühne spektakulärer Naturphänomene: In den frühen Morgen- und späten Abendstunden kann man mit etwas Geduld das Röhren der Rothirsche hören – ein archaisches Schauspiel, das man so schnell nicht vergisst. Ein Highlight ist die Brunft in den Dünen rund um den Nothafen – hier habe ich unvergessliche Aufnahmen gemacht.

Gleichzeitig ist der Darß ein bedeutender Rastplatz für Zehntausende Kraniche auf ihrem Zug in den Süden. Besonders eindrucksvoll ist der abendliche Einflug zu den Schlafplätzen – zum Beispiel auf die Insel Große Kirr, gut zu beobachten von der Meiningenbrücke, oder mit Zugangskarte vom geschützten Bereich am Pramort aus. Der Himmel füllt sich mit trompetenden Formationen – ein Gänsehautmoment!

Auch tagsüber lohnt sich die Beobachtung: Auf den Feldern suchen Kraniche nach Maiskörnern, entlang der Strände sieht man Limikolen wie Sanderlinge, die geschickt den Wellen ausweichen, um Nahrung zu finden. Besonders spannend fand ich die Begegnung mit einem Regenbrachvogel – dem kleineren Verwandten unseres Großen Brachvogels.

Der berühmte Weststrand bietet eindrucksvolle Naturmotive: Umgestürzte Bäume, wilder Küstenwald und natürliche Dynamik ohne Bebauung – ein Paradies für Fotografen. Ich selbst bin eher in der Tierfotografie zu Hause, besonders fasziniert mich die Vogelwelt an der östlichen Küste, etwa zwischen Nothafen und Campingplatz.

Im Winter habe ich dort Schneeammern beobachtet – kleine Singvögel aus der Tundra, die hier rasten. Liegt man still im Sand, kommen sie oft bis auf wenige Meter heran – magische Momente im Licht des Winters.

Der Darß ist mehr als eine schöne Landschaft – er ist ein Refugium für Wildtiere, ein Ort der Ruhe und ein Raum für intensive Naturerlebnisse. Ob Seeadler, Fuchs, Marderhund oder seltene Vögel: Wer sich Zeit nimmt, wird belohnt. Und auch wenn der Tourismus zugenommen hat, gibt es sie noch – die stillen Orte, an denen man ganz allein mit der Natur ist.

Ich komme seit Jahrzehnten hierher – früher als Geograf auf Exkursionen, heute als Naturfotograf. Und ich werde wiederkommen – denn der Darß hat noch viele Geschichten zu erzählen.

Musik: Terrasound, Dag Reinbott, Sweet Melancholy


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