RANDEGG (GOTTMADINGEN): (D - BW) Geläute der Pfarr- und Filialkirche St. Ottilia

Es läutet das historisch sehr wertvolle Geläut der Pfarrkirche St. Ottilia in Randegg, einem Ortsteil von Gottmadingen im Süddeutschen Hegau.

Stimmung: as' des'' es''

Giesser/Gussjahr:
Glocke 1: Giesshütte Schalch, Schaffhausen, 1788
Glocke 2: Hans Frei, Kempten, 1586
Glocke 3: Rueher (?), 1209

Weit im Süden Deutschlands, nahe zur Schweizer Grenze, erklingt aus dem gedrungenen, mittelalterlich anmutenden Glockenturm der Pfarrkirche St. Ottilia ein historisch sehr wertvolles Geläut. Im Kirchturm hängt neben zwei größeren historischen Glocken die älteste datierte Glocke der Erzdiözese Freiburg. Diese Glocke mit schwerer Rippe wurde im Jahre 1209 gegossen. Insgesamt hat das Geläut ein außergewöhnlich hohes Durchschnittsalter und ist daher besonders wertvoll. Vieles vom Schicksal der alten Glocke wie des gesamten Geläutes wird im Dunkel der Vergangenheit verborgen bleiben, manches ist überliefert durch das Archiv der Pfarrei, anderes ist
Bestandteil der Glocken Statistik und Literatur. Aufgehängt sind die Glocken in einem historisch sehr wertvollen Glockenstuhl. Einst wurden die alten Stahljoche durch die jetzigen aus Holz ersetzt.

Die Kirche St. Ottilia liegt im Ortsteil Randegg von Gottmadingen. Zusammen mit dem von Schellenbergschen Schloss prägt die spätgotische katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche das historische Ortsbild des kleinen Hegau-Orts. Seit dem 15. Jahrhundert pilgern fromme Christen aus dem ganzen Bodenseeraum zur hl. Ottilie (Odilia) in Randegg, welche ihr Patrozinium am 13. Dezember jeden Jahres feiert.

Bei dem Kirchenbau handelt es sich um eine um 1500 errichtete Chorturmkirche mit einem Kreuzrippengewölbe im Chor. Vor allem der romanische Turm aus dem 12. Jahrhundert mit leicht schiefem Spitzhelm, der mit glasierten Dachziegeln gedeckt ist, bildet das Wahrzeichen Randeggs. Das Kirchenschiff ist ein barocker Saal mit Régencestuck um 1740. Von der historischen Ausstattung sind hervorzuheben der Hauptaltar um 1750 und der um 1600 zu datierende Ottilienschrein mit einem Gehäuse in Monstranzform.

Ein recht herzliches Dankeschön spreche ich hiermit der Verwaltungsbeauftragten und dem Herrn Pfarrer für die Ermöglichung der Aufnahmen, und dem freundlichen Mesner für die geschenkte Zeit aus. Viel Freude mit dem Video!