Andreas Voßkuhle: "Die Verfassung der Mitte"
Автор: Carl Friedrich von Siemens Stiftung
Загружено: 2020-12-09
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Andreas Voßkuhle (Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Karlsruhe):
"Die Ordnung, die das Grundgesetz errichtet hat, zielte von Beginn an darauf, die ,Mitte‘ zu bewahren und zu stärken. An die Stelle des Weimarer ,Kults der Entscheidung‘ und des ,Denkens in Extremen‘ trat in der Bundesrepublik die Sehnsucht nach Ausgleich. Politik und Verfassungsrechtsprechung orientieren sich seither an Leitgedanken wie Angemessenheit, Kompromißbereitschaft, Nachhaltigkeit, Stabilität und Verantwortung. In den für die verfassungsrechtliche Diskussion so charakteristischen Mischkonzepten werden diese Ideen konkret: etwa im Gebot der ,praktischen Konkordanz‘, im Leitbild des ,kooperativen Föderalismus‘, in der ,wohlwollenden Neutralität‘, die das Verhältnis von Staat und Kirche charakterisiert, oder auch im Institut der ,personalisierten Verhältniswahl‘. Der Vortrag spürt diesen zentripetalen Kräften und Begriffen des Verfassungsdenkens nach und fragt zugleich, ob und wie das Verfassungsrecht auf die heute vielfach diagnostizierte ,Krise‘ der Mitte reagieren kann: Läßt sich das Versprechen der (sozialen) Mitte in einem globalen Umfeld, das von großer Dynamik und Diversität geprägt ist, noch einhalten?"
Vortrag, gehalten am 10. Dezember 2015 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Der Abend wurde geleitet von Professor Dr. Peter M. Huber.
Eine überarbeitete und erweiterte Fassung des Vortrags erschien in der Publikationsreihe "Themen" der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Der Band kann über die Stiftung kostenfrei bezogen werden (https://www.carl-friedrich-von-siemen....
Das Video wurde produziert von der Tele-Akademie (https://www.tele-akademie.de). Erstausstrahlung: 21. Februar 2016. © SWR / Andreas Voßkuhle
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