Cool bleiben, während das Herz bricht: Die Stumme Kränkung der Spätboomer-Generation (1956–1964)
Автор: Dr. Hans Jürgen Groß
Загружено: 2025-12-05
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Die Stumme Kränkung: Das emotionale Dilemma der Übergangsgeneration
In diesem Podcast tauchen wir tief in die emotionale Welt der westdeutschen Spätboomer-Übergangskohorte (Geburtsjahrgänge 1956–1964) ein – jener Generation, die ihre ersten Liebesbeziehungen in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren erlebte.
Diese Menschen waren gefangen in einem Spannungsfeld zwischen traditioneller Sozialisation und progressiven Normen, für das sie keine adäquate Sprache hatten.
Im Zentrum steht die These der Asymmetrischen Bindungskonstellationen und der Gescheiterten Intimität.
Das Leid der Männer: Männer dieser Kohorte, dokumentiert unter anderem durch Autoren wie Gerhard Henschel und Sven Regener, waren typischerweise von Sprachlosigkeit, Selbstzensur und chronischer Kränkung betroffen. Sie sollten modern und frei sein, ohne gelernt zu haben, wie. Zeigten sie primäre Affekte wie Eifersucht, galten sie in ihrem Milieu als spießig oder reaktionär. Der innere Konflikt führte oft zu einer ideologischen Selbstzensur: Sie verurteilten ihre eigenen Gefühle als falsch, um ihr progressives Selbstbild zu schützen, und die tatsächliche Verletzung verwandelte sich in eine stumme Kränkung.
Die Perspektive der Frauen: Junge Frauen suchten Partnerschaft auf Augenhöhe und mussten ihre Autonomie gegen Widerstand erkämpfen. Sie erlebten Enttäuschung an Männern, die hinter einer scheinbar progressiven Fassade emotional verschlossen blieben. Literarische Zeugnisse (z. B. von Svende Merian und Karen Duve) zeigen, dass Frauen zwar oft handlungsfähiger waren (sie konnten konfrontieren und sich trennen), aber ebenso litten – unter der Ernüchterung und der Überforderung, Männer zur Moderne "erziehen" zu müssen.
Die systemische Falle: Die Beziehungen wurden zur Projektionsfläche für gesellschaftliche Umbrüche. Sowohl Männer als auch Frauen litten unter widersprüchlichen Anforderungen, die zum Scheitern echter emotionaler Nähe führten. Es gab keinen richtigen Weg.
Anhand von literarischen Zeugnissen von Henschel, Regener, Roehler, Lottmann, Merian und Duve analysieren wir dieses kollektive Phänomen und fragen: Wie wirkt sich diese Entwicklungstraumatisierung durch normative Doppelbindung bis heute auf die Generation der 55- bis 70-Jährigen aus?
Weitere Informationen und Hintergründe unter: https://t1p.de/Stumme_Kraenkung
© 2025 – Hans Jürgen Groß
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