Der schönste Aussichtsberg in Bayern? Wanderung zur Kampenwand (1.669 m) am Chiemsee

Auf der Suche nach den 101 besten Bergen.
8/101 Kampenwand in den Chiemgauer Alpen, Deutschland

Warst du schon mal am Chiemsee? Wenn ja, was hast du gemacht? Warst du auch wandern? Oder zum Mountainbiken da? Oder vielleicht bist du mit dem Boot gefahren? Schreib mir das gerne in die Kommentare!

Mit dem Auto fahren wir noch einige Meter zum Ausgangspunkt der Wanderung nach Hintergschwendt zum Wanderparkplatz. Von dort geht es durch den Wald nach oben. Insgesamt 850 Höhenmeter müssen wir überwinden. Nachdem wir die ersten Meter über eine Forststraße mäßig steigend zurücklegen, wird es bald steiler. Ein Pfad führt in den Wald hinein und löst die breite Straße ab. Wurzeln, umgefallene Bäume und große Steine lassen den Weg fast zu einem Hindernis-Parcours werden. Aber das macht es spannend.

Dann treten wir aus dem Wald auf eine große Lichtung. Mit etwas Glück könnt ihr hier Murmeltiere sehen. Ab April erwachen die aus dem Winterschlaf und begeben sich auf der großen Wiese auf Partnersuche. Wir haben nicht so viel Glück und sehen keines der Nagetiere. Dafür kommen wir an Feldern voll blauem Enzian vorbei. Der blüht richtig schön in der Sonne.

So laufen wir geradewegs auf das imposante Felsmassiv der Kampenwand zu. Das Gipfelkreuz ist schon von Weitem zu sehen. Wenn ich mich umdrehe, kann ich mittlerweile auch hinter mir schon den Chiemsee entdecken. Also ein tolles Panorama auf allen Seiten.

Als wir die Steinlingalm erreichen, haben wir die meisten Höhenmeter schon überwunden. Wenn ihr euch dieses Stück sparen wollt, könnt ihr auch mit der Bergbahn nach oben fahren und dann weiter über den Panoramaweg zur Steinlingalm gehen. Der Höhenweg ist in knapp 30 min zu begehen und führt nahezu ebenerdig zur Alm.

Dann habt ihr auch noch genügend Puste für die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel. Dafür müsst ihr aber auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Zuerst geht es nur über einen steilen Geröllhang nach oben. Danach nähert ihr euch schon dem Gipfel und müsst hin und wieder vielleicht die Hände zur Hilfe nehmen. Denn dann geht es über größere Brocken hinweg. Einige Stellen sind mit Trittbügeln gesichert. Kurz unter dem Kreuz wartet schließlich die Schlüsselstelle. Da ist ein kurzer Klettersteig mit Drahtseil um den Berg gespannt, das erleichtert das Passieren der schwierigen Stelle. Danach geht's noch ein paar Meter nach oben, über eine Brücke und dann steht ihr vor dem Gipfelkreuz.

Das Kreuz ist mit 12 Metern das größte in den bayerischen Alpen. Es wirkt auch hier oben noch richtig imposant. Noch imposanter ist aber der Ausblick. Denn wir blicken auf die Kitzbüheler Alpen, die schneebedeckten Hänge der Hohen Tauern, lassen die Augen über Steinernes Meer, Leoganger Steinberge und Hochkönig schweifen und sehen schließlich den Chiemsee tiefblau unter uns liegen. 8 km Luftlinie trennen uns vom kühlen Nass.

Beim Abstieg machen wir noch einen Stopp an der Steinlingalm. In den Corona-Zeiten hat ein Kiosk geöffnet und Wanderer und Mountainbiker über ein Fenster mit Getränken und Essen versorgt. Da gönnen wir uns doch glatt noch ein Spezi!

Tourendaten:
Start: Wanderparkplatz Hintergschwendt
Höchster Punkt: 1.665 m
Strecke: 13 km
Gehzeit: 5 Std.
Höhendifferenz: 850 m
Schwierigkeit: Mittel

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