Entdecke Memmingen: Die versteckte Perle Bayerns

In diesem Video zeige ich Memmingen und seine besten Sehenswürdigkeiten, eine wunderschöne Stadt im Allgäu. Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von „Daheim & Unterwegs“.

#memmingen #allgäu #hexenturm

Folge: 221
Idee und Umsetzung: Markus Köbler

00:00 Intro
00:10 Marktplatz
01:30 Stadtbach
02:30 Altstadt
03:18 Hexenturm
03:45 St. Martin

Wir sind im äußersten Westen Bayerns, Baden-Württemberg ist nur durch den Fluss Iller getrennt, der hier an Memmingen vorbeifließt. Es waren die Römer, auf die die Ursprünge dieser Stadt zurückgehen. Hier sehen wir den zentralen Platz der Altstadt, die mit ihren vielen Plätzen, Bürgerhäusern und Palästen zu den am besten erhaltenen Städten Süddeutschlands gehört.

Vor allem der mittelalterliche Marktplatz ist mit seinem Rathaus, der Großzunft und dem Steuerhaus prägend für das Stadtbild von Memmingen. Das helle, weiße Rathaus steht am hinteren Teil des Marktplatzes. Direkt dahinter findet man die ältesten Teile der Stadtbefestigung. Die Vorderseite des Rathauses besitzt drei Eingänge, ein großes Tor, flankiert von zwei kleineren Eingangstüren. So war es Fuhrwerken möglich, direkt in die große Halle zu fahren. Die zahlreichen Fenster der Front sind mit Stuckverzierungen gerahmt.

In unmittelbarer Nähe zum Rathaus liegt das rötlich-weiße Gebäude der Großzunft. Dieses Haus gehörte den Patriziern, die eine eigene Zunft bildeten. Sie brachten der Stadt einen enormen Reichtum und waren die mächtigste Zunft der Stadt und sie stellte die Mehrheit im kleinen Rat der Stadt. Damit bestimmte sie die Politik, die Kultur und die Wirtschaft der Stadt.

Eine Besonderheit von Memmingen ist der Stadtbach, die Memminger Ach. Es ist ein insgesamt 36 Kilometer langer Nebenfluss der Iller, der in einem Kanal mitten durch die Altstadt von Memmingen fließt und damit zu den wichtigsten Memminger Wahrzeichen gehört. Hier sehen wir gerade die Untere Bachgasse.

Schon im 16. Jahrhundert hieß es, dass durch Memmingen ein Bach von reinstem Brunnenwasser fließen würde. Als die Ach die Stadt wieder verlassen hatte, konnte man dies gewiss nicht mehr behaupten, denn gerade damals wurde der Fluss sehr zur Müllentsorgung genutzt. Entstanden ist dieser Kanal bereits zu Gründerzeiten der Stadt. Damals schon hatte man es geschafft, das Wasser am Mauereintritt über den Stadtgraben in die Stadt zu leiten. Heute betrachtet man diese pittoresken Straßenzüge.

Memmingen nennt sich selber das „Tor zum Allgäu“ oder auch die „Stadt der Tore, Türmen und Giebel“. Ich würde noch „Stadt der Brunnen“ ergänzen, denn fast an jeder Ecke trifft man auf irgendeinen anderen Brunnen. Ein sehr großer Teil der mittelalterlichen Altstadt hat den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre überstanden. Von der historischen Bausubstanz ist so vieles erhalten geblieben, musste allerdings auch im Laufe der Jahrzehnte großflächig saniert werden. Geht man durch die Fußgängerzone und die Altstadt, trifft man immer wieder auf wunderschöne historische Handwerkerhäuser.

Hier sehen wir den Hexenturm, der älteste noch erhaltene Stadtturm von Memmingen. Er stammt aus der Gründerzeit der Stadt um 1150. Er ist ein ehemaliger Gefängnisturm. Ob der Turm seinen Namen aus der Zeit der Hexenverfolgung hat und dort eventuell Hexen eingesperrt waren, ist nicht bekannt.

Unter Denkmalschutz steht die Pfarrkirche Sankt Martin. Sie ist eine der ältesten Kirchen in Oberschwaben. Die Kirche grenzt an den Bereich des Marktplatzes und ist mit rund 65 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Sie war Schauplatz der Memminger Reformation im 16. Jahrhundert und ist heute die Hauptkirche des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirks Memmingen. Von bemerkenswerter Schönheit ist die Turmuhr aus dem Jahre 1524, die als erste Räderuhr in Betrieb genommen wurde.

An ihrem Standort sind Siedlungsspuren aus dem 2. Jahrhundert nach Christus gefunden worden. Man kann also davon ausgehen, dass die Römer hier an dieser Stelle die Stadt Memmingen gründeten.