Quo vadis Bildung

Quo vadis Bildung?

Die Bildungsmesse "Didacta" in Stuttgart
Die Pisa-Studie belegt es immer wieder: Das deutsche Bildungssystem ist ungerecht. Nirgendwo sonst hat ein sozial ungünstiges Umfeld einen derart starken Einfluss auf die Leistungen von Kindern. Bildungsministerin Annette Schavan präsentierte in Stuttgart bei der Bildungsmesse "Didacta" die "Allianz für Bildung", um sozial benachteiligte Kinder zu fördern.Bildung ist 'in'. Kaum ein Thema provoziert so viele, sich widersprechende Meinungen. Politiker punkten mit "Bildungsoffensiven". Der Alltag an deutschen Schulen ist eher grau. Bunt geht es hingegen bei der "Didacta" zu. Seit dem 22. Februar 2011 sind fast 900 Aussteller auf der Bildungsmesse in Stuttgart versammelt. Bei der fünftägigen Leistungsschau der Bildungswirtschaft in Stuttgart präsentieren sich Aussteller aus 16 Ländern. 2000 Vorträge, Fortbildungsveranstaltungen und Diskussionsforen stehen auf dem Programm.

Angst vor Drill und Kuschel-Pädagogik.
Eine neue "Allianz für Bildung" hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan angekündigt. Die Initiative soll die Chancen benachteiligter Kinder verbessern und lokale Bündnisse für Bildung fördern. Denn kein Kind dürfe verlorengehen, so die Ministerin. Seit dem PISA-Schock 2001, ist der Bildungsbereich in Bewegung.

Doch hat sich wirklich viel verändert? Die aufgeregte Debatte um Amy Chuas Bildungs-Pamphlet "Die Mutter des Erfolgs" spiegelt unsere Ängste. Die einen beklagen Zucht und Ordnung, Drill, Gehorsam und Fleiß um jeden Preis. Es sei ein falsches Festhalten an Kuschel-Pädagogik, Reformschulen und Humboldts Bildungsideal, lautet der Vorwurf der anderen.

Dabei bedeutet das humanistische Bildungsideal zunächst einmal die Einheit von Forschung und Lehre. Anders ausgedrückt: Es geht um die Heranbildung des ganzen Menschen - mit Herz und Hirn. Und es geht um das selbstbestimmte, autonome Individuum und den Weltbürger - auch in einer globalisierten Gesellschaft.