Armenien Teil 3 - Voll die krasse Idylle !!

Ein Jahr unterwegs im Camper/#40 Armenien - Khndzoresk, Tatev, Kapan

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0:00 Intro
0:37 Alt Khndzoresk
2:48 Worotan Schlucht
3:02 Alt Halidzor
3:40 Tatev
6:28 Kapan

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Für uns geht es weiter in den Süden von Armenien. Auffällig in Armenien sind die unzähligen Kirchen und Klöster, verteilt über das ganze Land. Es ist nicht zu übersehen, dass Armenien als das älteste christliche Land der Welt gilt. Bereits im Jahr 301 war das Christentum Staatsreligion und seither ist die Kirche eine Säule der armenischen Identität. Die Kombination aus der außergewöhnlichen Ansammlung von mittelalterlichen Klöstern und der spektakulär schönen Landschaft macht es für uns attraktiv. Die eine oder andere Wanderung hat oft eine Kirche oder ein Kloster, versteckt in friedlicher Naturidylle, zum Ziel.

Auf unserer Reise in den Süden besuchen wir zuerst die Gegend um Goris, genauer die Höhlenstadt Alt-Khndzoresk, gehauen in die vulkanischen Sandsteinwände von Chor Dsor (=Tiefe Schlucht). Die Stadt war bereits im 13. Jahrhundert besiedelt und gegen Ende des 19. Jahrhunderts größte Stadt im Osten Armeniens. Nach der Zerstörung durch ein Erdbeben 1931 wurde Alt-Khndzoresk aufgegeben, bis auf eine kurze Phase während des Bergkarabach-Krieges, in der die Höhlen als Unterschlupf dienten. Neben den Höhlen können wir hier auch Kirchen aus dem 17. Jahrhundert besichtigen. Zur verlassenen Stadt gelangen wir über die Schlucht auf einer 160 Meter langen beeindruckenden Hängebrücke.

Gut 30 Kilometer südlich von Goris liegt Tatev, im 13. Jahrhundert regionales Zentrum. Heute ist der Ort für sein Kloster und die Seilbahn bekannt. Wir finden einen herrlichen Übernachtungsplatz in der Nähe des Dorfes Halidzor direkt über der imposanten Worotanschlucht. Von hier aus laufen wir in die Schlucht nach Alt-Halidzor, eines der alten Dörfer der Schlucht. Überraschenderweise treffen wir auf Einheimische, die uns lieb und freundlich bestimmt zu Speis und Trank einladen. Diese herzerwärmende armenische Freundlichkeit begeistert uns stets aufs Neue! Auch wenn das Kloster Tatev ein Touristenmagnet ist, wollen wir es uns nicht entgehen lassen. Es wurde im 9. Jahrhundert errichtet, war ein großes intellektuelles Zentrum und im 14./15. Jahrhundert eine anerkannte Universität. Auf alle Fälle ist die Lage des Klosters sehr beeindruckend. Ein Weg zum Kloster führt seit 2010 über die Schlucht mit der Seilbahn, auch Wings of Tatev genannt. Sie ist die längste Nonstopp Seilbahn der Welt, was entsprechende Besucherzahlen und Fahrtkosten bewirkt. Für die knapp 6 Kilometer benötigt die Seilbahn ca. 12 Minuten. Wir brauchen auf der engen, kurvenreichen Straße länger, dafür ist es deutlich billiger. Am Worotan Fluss in der Schlucht können wir im Naturpool, umrahmt von bizarren Felsen, wieder mal ein Bad nehmen und zum versteckten Tatevi Anapat laufen. Im Gegensatz zum Kloster oben gibt es hier absolute Stille und die Abwesenheit von Menschen. Bis auf einen Mönch, der in dem verlassenen Kloster lebt.

Wir fahren weiter und ein Steinschlag veranlasst uns, die geplante Reiseroute zu überdenken. Unsere Heckscheibe wird nur noch durch die Verdunklungsfolie zusammengehalten. Wir reparieren provisorisch mit Gaffa und fahren doch weiter nach Kapan. Auch wenn wir unseren Autotyp in Armenien noch nicht gesehen haben, hoffen wir auf Hilfe in einer Werkstatt. In Kapan finden wir dann ganz liebe und hilfsbereite Werkstattmitarbeiter, die jedoch ebenfalls lediglich mit der Klebebandmethode aushelfen können. Muss wohl eine Weile so halten! Kapan ist die Hauptstadt der südarmenischen Provinz Sjunik und die größte Stadt im Süden des Landes. Während der Sowjetzeit wurde die Stadt aufgrund der Metallerzvorkommen zu einem Zentrum der Bergwerksindustrie. Seit 2003 wird hier von ausländischen Unternehmen Gold gefördert. Trotzdem lohnt sich unser Besuch hier. Die Stadt wird von hohen Bergen und dichten Wäldern umgeben. Kleine wilde Pfade im Wald führen uns zu verschiedenen verlassenen und idyllischen Orten.

Unsere Reise durch Armenien geht weiter, im nächsten Video in den Westen des Landes.


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