Die Wahrheit über Lobbyismus | highperformer.henning

Lobbyismus ist ein Milliardenbusiness! Natürlich gibt's Leute, die das nicht verstehen und die Lobbyregeln kritisieren: zu wenig, zu intransparent und alles in allem wirkungslos. Aber wie ist es denn, Lobbyist zu sein?

Lobbyismus bedeutet, Politiker für seine Sache zu gewinnen und sie zu beeinflussen für seine Interessensgruppen wie z.B. die Autolobby, Tech-Lobby, Pharma-Lobby und so weiter. Lobbyisten braucht man, weil sie Sichtbarkeit für ein Thema schaffen wie zum Beispiel der BDI, der eine Art Dachmarke der Industrie-Lobbyverbände ist und Veranstaltungen und Kongresse organisiert oder Interviews gibt.

Die meisten Lobbyisten haben Titel wie: Public Affairs, Public Relations, External Comunications und so weiter… es gibt keinen konkreten Studiengang, der einen zum Lobbyisten befähigt. Eigentlich ist alles relevant, was zum Thema passt. Es gibt aber einige Unis, von denen man einfach direkt in die entsprechenden Branchen einsteigen kann wie Oxford, Cambridge aber auch die Hertie School in Deutschland.

Als Lobbyisten muss man gut informiert sein, damit man z.B. Gesetzesentwürfe vorab erhält, analysieren kann um dann ein Positionspapier zu verfassen, dass die eigene Interessensgruppe vertritt. Und man muss viel netzwerken, damit man seine Positionen dann auch verkaufen kann.

Zum Beispiel hat die Finanzlobby es geschafft, das PFOF-Verfahren in der EU verbieten zu lassen. Das Verbot kam den Banken zugute, die Marktanteile an die günstigen Neobroker verloren hatten. Bei der Tabaklobby lief es nicht ganz so rund. Sie wollte das Vapen verbieten lassen, hat aber nicht geklappt und da hat Philipp Morris dann einfach eine eigene Vape-Marke rausgebracht.

Lobbycontrol kritisiert den verdeckten Lobbyismus auf EU-Ebene bei den Big Tech Konzerne wie Amazon, Meta oder Google. Verdeckter Lobbyismus passiert indem „Big Tech“ Tarnorganisationen wie „Allied for Startups“ finanzieren, die natürlich nicht nur die Interessen kleiner Startups vertreten, sondern auch die Forderungen der Big Tech unterstützen. Aber auch indem sich Firmen teure Beratungsfirmen leisten, die für sie lobbyieren in dem sie als sachdienliche Experten Bewertungen und Studien vorlegen. Das Verfahren nennt sich „spamming the regulator“. Einfach solange die Behören mit Mails zuspammen, bis sie kein Bock mehr haben und spuren.

#eu #europawahl2024 #funk
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00:00 - 00:48 Intro: Wie ist es, Lobbyist zu sein?
00:49 - 01:51 Was ist Lobbyismus?
01:52 - 04:39 Wofür braucht es Lobbyisten?
04:40 - 07:15 Wie wird man Lobbyist?
07:16 - 12:00 Was macht man als Lobbyist?
12:01 - 16:44 Wann Lobbyismus auf EU-Ebene kritisch ist?
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Quelle: https://www.funk.net/channel/highperf...
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Informative und semi-lustige Videos zu Wirtschaft und Finanzen: Das Gegenteil von Kapitalismuskritik.
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