Weinstadt-Beutelsbach (D), ev. Stiftskirche – Einzel- und Vollgeläut
Автор: mittagsglocke
Загружено: 2021-12-24
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Die Geschichte der evangelischen Stiftskirche in Beutelsbach, einem Stadtteil der im Zuge der Gebietsreform 1975 gebildeten Stadt Weinstadt, ist eng mit der Geschichte des Hauses Württemberg und damit mit der des ganzen Landes verknüpft.
Um 1083 erbaute Konrad I., Herr von Württemberg, eine Burg auf dem Rotenberg (seit 1907 offiziell Württemberg) bei Untertürkheim. Seit dieser Zeit diente die Beutelsbacher Pfarrkirche St. Leodegar als Grablege der Adelsfamilie. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde unter Ulrich I. ("der Stifter") ein Chorherrenstift begründet und eine spätromanische Basilika erbaut. Von dieser zeugen heute noch wiederverwendete Teile von Rundbogenfriesen, die an verschiedenen Stellen des Kirchengebäudes zu finden sind. Auch die umgebende Wehrmauer stammt noch aus der Zeit der Vorgängerkirche. Als Beutelsbach Anfang des 14. Jahrhunderts zwischen die Fronten von Auseinandersetzungen der Württemberger Grafen mit dem Reich geriet, siedelten die Chorherren 1311 nach Stuttgart über, wo bereits eine für diese Nutzung geeignete, große romanische Basilika an der Stelle der heutigen Stiftskirche bestand. Die Verlegung des Stifts und der Grablege erfolgte schrittweise bis 1321.
Um 1500 begann der vollständige Neubau der Beutelsbacher Kirche, der 1522 abgeschlossen war. 1534 wurde in Württemberg die Reformation eingeführt.
Im Innenraum befinden sich heute zahlreiche Kunstwerke und Einrichtungsgegenstände aus verschiedenen Stilepochen. An der Chornordwand hat sich eine Grabplatte aus der Zeit der alten Stiftskirche erhalten, das Altarkreuz ist spätgotisch, die Empore im Schiff ist mit Malereien aus dem späten 16. Jahrhundert geschmückt, die Kanzel (1683) und der Orgelprospekt (1727) sind Schöpfungen des Barock. Die letzte große Renovierung fand 2018-20 statt.
Wie auch schon im Kirchenraum, befinden sich in der Glockenstube ebenfalls Ausstattungsstücke verschiedener Epochen. Die älteste der sechs Glocken, gegossen 1375, war über Jahrhunderte die größte Beutelsbacher Glocke und befand sich schon im Vorgängerbau. Dort hing vermutlich auch bis zur Verlegung des Stifts eine 1285 gegossene, 2050 kg schwere Glocke mit dem Schlagton d', die heute noch unter dem Namen "Torglocke" im Südturm der Stuttgarter Stiftskirche hängt. Die Kleinste ist ein Werk der späten Barockzeit. Von dieser wird erzählt, dass sie im Ersten Weltkrieg durch Vergraben in einem Bachbett vor der Ablieferung zum Einschmelzen gerettet wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie abgeholt und nach Kriegsende im Glockenlager in Lünen wiedergefunden. Nach dem Krieg wurde zunächst eine Glocke in der Stuttgarter Gießerei Heinrich Kurtz hinzugegossen. 1960 folgten dann zwei größere. 2001 wurde das Geläut schließlich weiter ergänzt. In der Gießerei Rincker in Sinn entstand die große Christusglocke, die nach 680 Jahren auch endlich ein Ersatz für die "entführte" Glocke sein sollte. Sie ist zwischen Fellbach und Schorndorf die größte Glocke im Remstal.
1:27 Glocke 6
Name: Taufglocke
Schlagton: cis''
Gewicht: 250 kg
Gießer: Andreas Lindner, Esslingen
Gussjahr: 1745
Schulterinschrift: INDICO BAPTISMUM SANCTUM. VELFUNUS [sic!] HONESTUM.
Auf der Flanke: M: IOHANN CHRISTOPH HARPPRECHT. PASTOR. IACOB FRIDERICH REINHARD. PRATOR. IOHANN BERNHARD LEDERER. CONSUL. IOH: MELCHIOR FABRITZ. H: PFL:
Am Schlagring: GOSS MICH. ANDREAS LINDNER. IN ESLINGEN. ANNO 1745.
3:32 Glocke 5
Name: Zeichenglocke
Schlagton: ais'
Gewicht: 392 kg
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1948
Schulterinschrift: GOTT RUFET NOCH!
Auf der Flanke: SI DEVS PRO NOBIS QVIS CONTRA NOS?
5:57 Glocke 4
Name: Angelusglocke
Schlagton: gis'
Gewicht: 650 kg
Gießer: unbekannt
Gussjahr: 1375
Schulterinschrift: AVE+MARIA+GRUST+SEIS+DU+MARIA+VOLLIN+GNADEN+
8:15 Glocke 3
Name: Kreuzglocke
Schlagton: fis'
Gewicht: 800 kg
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1960
Schulterinschrift: DEIN REICH KOMME
10:22 Glocke 2
Name: Betglocke
Schlagton: dis'
Gewicht: 1410 kg
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1960
Schulterinschrift: DER HERR WIRD KOENIG SEIN
12:50 Glocke 1
Name: Dominika/Christusglocke
Schlagton: h°
Gewicht: 2685 kg
Gießer: Gebr. Rincker, Sinn
Gussjahr: 2001
Schulterinschrift: MEINE + ZEIT + STEHT + IN + DEINEN + HÄNDEN +
Auf der Flanke: + FÜRCHTE DICH NICHT ICH BIN DER ERSTE UND DER LETZTE UND DER LEBENDIGE +
Am Schlagring: ALLES VERGEHET + GOTT ABER STEHET + OHN ALLES WANKEN + SEINE GEDANKEN + SEIN WORT + UND WILLE + HAT EWIGEN GRUND +
15:43 Vollgeläut: Dur-Moll-Motiv ausgefüllt und erweitert
Ein herzlicher Dank gilt Herrn Pfarrer Köpf, dem Kirchengemeinderat und Frau Schaal für die Ermöglichung der Aufnahmen, sowie Tobias (Taufglocke) für die Begleitung und das Schalten.
Ich wünsche hiermit allen Zuschauern des Kanals frohe und gesegnete Weihnachten!
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