Witzin (LUP) - Glocken der Dorfkirche

Glocken der ev.-luth. Dorfkirche zu Witzin

HINWEIS: Der Riss in der großen Glocke war bis zur Erstellung der Dokumentation niemandem aufgefallen. Die Glocke wurde nun umgehend stillgelegt. Die Kirchengemeinde bemüht sich um eine Reparatur.

Das Dorf Witzin liegt an der B 104 östlich der mecklenburgischen Kleinstadt Sternberg. Ältestes Gebäude des Ortes ist die Feldsteinkirche, deren Ursprünge im 13. Jahrhundert liegen. Aus der Zeit um 1300 ist ein Granittaufstein erhalten, der sich heute auf dem Kirchhof befindet. Die Innenausstattung stammt überwiegend aus dem 19. Jahrhundert – so auch die Orgel des Wismarer Orgelbauers Edmund Bruder.

Den größten Schatz der Witziner Dorfkirche birgt der Westturm: Hier haben sich zwei Glocken eines ehemals dreistimmigen Geläuts erhalten, die seit einigen Jahren wieder an geraden Holzjochen erklingen können. Wann die kleinste Glocke, deren originales Joch noch in situ vorhanden ist, verloren ging, ist nicht bekannt.

Die große Glocke entging trotz Beschlagnahmung der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Sie stammt von einem namentlich nicht bekannten Meister, der jedoch durch sein Gießerzeichen auch auf weiteren Glocken der Post-Monkehagen-Ära in Mecklenburg nachweisbar ist. So geht etwa die drittgrößte Glocke des Schweriner Doms ebenfalls auf ihn zurück.

Die zweite Glocke wurde von Hans Timmermann geschaffen, der ebenfalls für mehrere mecklenburgische Kirchen tätig war. Auch dieses Instrument trägt ein Gießerzeichen.

GLOCKE II
a'-7 | 965 mm | 1553 | Hans Timmermann

GLOCKE I
g'+4 | 1075 mm | 1469 | unbekannt (Gießerzeichen)

0:10 Glocke II
2:50 Glocke I
5:05 Joch der ehemals kleinsten Glocke
5:15 Vollgeläut

Ich bedanke mich herzlich bei Stephan für die Unterstützung bei der Dokumentation.

QUELLEN
Eigene Sichtung
Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. 2. Auflage. Berlin, 2016.

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