Psychologie: Warum wir unbedingt recht haben wollen! | Quarks Dimension Ralph
Автор: Quarks Dimension Ralph
Загружено: 12 нояб. 2024 г.
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Warum haben wir oft das Gefühl, recht zu haben? Ralph Caspers kennt das schon aus beruflichen Gründen nur zu gut. Deshalb fragt er noch mal nach und stößt dabei auf ziemlich überraschende Erkenntnisse zu diesem psychologischen Phänomen.
„Recht haben“ – das lässt sich meist gar nicht objektiv bestimmen. Denn Rechthaben ist vor allen Dingen ein Gefühl; und zwar eines, das guttut. Beim Diskutieren macht es uns Spaß, wenn unsere Meinungen und Gedankengänge von anderen gutgefunden werden. Und andersrum: Für eine Studie sollten Menschen Gegenargumente zu ihren eigenen politischen Überzeugungen lesen. Die Forscher beobachteten, was sich dabei im Gehirn tat: Bei den politischen Gegenargumenten war die Amygdala aktiv, also der Bereich im Gehirn, der für Angst und starke Emotionen zuständig ist. Diese Reaktion zeigt, dass andere Meinungen oft Stress auslösen – ein Grund, warum wir uns ungern mit ihnen auseinandersetzen. Das geht sogar so weit, dass Menschen es vermeiden, sich andere Meinungen anzuhören. Aktuellstes Beispiel: der Zerfall unserer Ampelregierung und die darauf folgenden Diskussionen.
Denn wenn wir uns einmal für eine Meinung entschieden haben, ist es ziemlich anstrengend, diese Meinung wieder zu ändern – selbst, wenn wir eigentlich verstanden haben, dass sie falsch ist.
Hier kommt das Konzept der „kognitiven Dissonanz“ ins Spiel. Diese beschreibt das unangenehme Gefühl, das man hat, wenn man Fakten hört, die aber nicht zu den eigenen Überzeugungen passen. Statt unsere Meinung zu ändern, greifen wir oft auf Ausreden oder selektive Wahrnehmung zurück. Dieses Phänomen ist auch als Bestätigungsfehler (Confirmation Bias) bekannt. Das heißt, wir suchen und merken uns vor allem Informationen, die unsere eigenen Ansichten bestätigen.
Ein besonders krasses Beispiel kommt von dem Psychologen Leon Festinger von der @universityofminnesota. Er hat eine Sekte beobachtet, die den Weltuntergang für ein bestimmtes Datum vorausgesagt hatte. Wie der Forscher das erlebt hat – und wie die Sektenmitglieder reagierten, als der Weltuntergang ausblieb, erzählt euch Ralph in unserem Quarks-Video.
Ziemlich bekannt ist auch der Dunning-Kruger-Effekt. Der beschreibt die Tendenz, dass Menschen mit geringer Kompetenz ihre Fähigkeiten stark überschätzen. Die Psychologen David Dunning und Justin Kruger haben herausgefunden, dass man erst eine bestimmte Basis an Wissen braucht, um die eigenen Wissenslücken überhaupt erkennen zu können. In der aktuellen Studie von 2018 hat Dunning die alten Ergebnisse verfeinert und korrigiert. Was dabei Neues rausgekommen ist, seht ihr in diesem Video von Quarks Dimension Ralph.
Eure Fragen an Quarks Dimension Ralph könnt ihr hier unter diesem Communitybeitrag stellen:
• Запись
Kapitel
0:00 Warum Rechthaben ein gutes Gefühl ist
1:18 Warum ist es so schwer, nicht recht zu haben?
3:23 Diese drei Effekte solltest du kennen: Kognitive Dissonanz, Confirmation Bias und False Consensus Effect
6:41 Als Wissenschaftler bei einer Weltuntergangssekte
7:47 Warum überschätzen Menschen ihr Wissen umso mehr, desto weniger Ahnung sie haben? (Dunning-Kruger-Effekt)
Autor:innen: Katrin Krieft, Ralph Caspers
Schnitt und Grafik: Lutz Kaulmann (Studio Paeper)
Sounddesign: Florian Ebrecht
Redaktion: Nasibah Sfar
Unsere wichtigsten Quellen
Kappes et al , 2020, Confirmation bias in the utilization of others’ opinion strength, https://www.nature.com/articles/s4159...,
Ross et al. (1977): The “false consensus effect”: An egocentric bias in social perception and attribution processes, Journal of Experimental Social Psychology, https://www.sciencedirect.com/science...,
Parkinson et al. (2018): Similar neural responses predict friendship, Nature Communications, https://www.nature.com/articles/s4146...
Leon Festinger et al.: When prophecy fails: A social and psychological study of a modern group that predicted the end of the world;
University of Minnesota Press, 1956
https://ia802802.us.archive.org/4/ite...
Kruger, J., & Dunning, D. (1999). Unskilled and unaware of it: How difficulties in recognizing one's own incompetence lead to inflated self-assessments. Journal of Personality and Social Psychology, 77(6), 1121–1134. https://www.researchgate.net/publicat...
Sanchez, C., & Dunning, D. (2018). Overconfidence among beginners: Is a little learning a dangerous thing? Journal of Personality and Social Psychology, 114(1), 10–28. https://doi.org/10.1037/pspa0000102
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#psychologie #wissenschaft

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