Mardin - Ewige Horizonte

Mardin ist sonntags lebendiger als sonst. Schon früh füllten sich die alten Gassen mit Menschen, die aus allen Richtungen in die Stadt strömten. Familien mit Kindern, junge Paare, ältere Männer mit Tee in der Hand – alle schienen denselben Gedanken zu haben: den Sonntag in dieser Stadt aus Stein und Geschichte zu verbringen.

Am meisten beeindruckt jedoch der Glanz, der von den Reichen ausgeht, die hier ihre Hochzeiten feiern. Man erkennt sie sofort: elegante Kleider, funkelnde Stoffe, glänzende Anzüge. Vor den historischen Mauern, auf den Terrassen über der weiten Ebene, halten sie inne, posieren, lachen. Die Kameras klicken ohne Unterbrechung, als wollten sie die Stadt selbst festhalten, damit sie später beweist, dass dieser Tag wirklich existiert hat.

Es ist seltsam schön, wie Mardin an solchen Sonntagen zur Bühne wird – still und würdevoll, während die Menschen um sie herum ihre kleinen und großen Feste feiern.
Ob die alten Steine wohl jedes Wochenende neue Geschichten einsammeln. Vielleicht lächeln sie im Geheimen darüber, wie sich das Leben hier immer wieder erneuert.