Zwei Kurztrips zur Mariazellerbahn im Sommer 2013

Hallo liebe Zuschauer, bei der An-und Abreise zum Semmering nutzten Klaus und ich die Gelegenheit und fuhren auch bei der Mariazellerbahn vorbei.
Diese reizvolle Schmalspurbahn, die lange Zeit mit ihrem Überleben kämpfte, verändert sich inzwischen zum Positiven: nachdem die ÖBB die ungeliebte Strecke längst stillegen wollte und nur noch Nötigste Investitionen tätigte, entwickeln sich die Dinge nach der Übernahme durch die NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft), also praktisch dem Bundesland Niederösterreich selbst, zum Guten. Im Dezember 2013 sollen neue Triebwagen den Verkehr übernehmen und die hoffnungslos überalterten Eloks der Baureihe 1099 sowie den alten Wagenpark ersetzen.
Zwar mag diese Umstellung bei vielen Eisenbahnfreunden auf wenig Begeisterung stoßen, doch mit den neuen Fahrzeugen und dem neuen Betriebskonzept wird die Mariazellerbahn fit für die Zukunft gemacht! Zumindest verhindern die neuen Triebwagen vorerst die Aufgabe des Schienenverkehrs, wie es lange von der ÖBB geplant war- wie bereits oben berichtet.
Zum Video: da wir keine Streckenerfahrung hatten, fuhren wir einfach mal so an der Strecke entlang und wurden dann alsbald von 2095.10 überrascht. Da von den alten Elektroloks der Reihe 1099 nicht mehr genügend Exemplare fahrfähig erhalten sind, wird auch auf eine Diesellok zurück gegriffen.
Da die neuen Triebwagen in den Startlöchern stehen, wird sich dieser Zustand evt. nur noch über diesen Sommer und Herbst ziehen, bis diese neuesten Ansprüchen genügenden Fahrzeuge in Betrieb gehen werden.
Ob sie allerdings das Alter der 1099 erreichen werden, bezweifle ich- denn die Eloks sind wahre "Methusalems" unter den planmäßig eingesetzten Fahrzeugen auf der WELT! Geht ihr Baujahr doch bis auf das Jahr 1910 zurück. Zwar wurden sie in den 1960er Jahren modernisiert, doch betraf dies nur den Lokkasten und einige Hilfsbetriebe.
Die Rahmen/ Drehgestelle und die grundlegende elektrische Ausrüstung (Trafo, Antriebe) wurden nicht verändert. Damit kann man also unverhofft wahre Überlebenskünstler im Alltagsbetrieb erleben- aber nicht mehr lange.
Aus eben diesem Grund wurde die Mariazellerbahn von uns am 27.Juni und 1.August diesen Jahres angesteuert.
Den Zug mit der Diesellok erwischten wir nocheinmal in Frankenfels, obwohl dies wegen der flotten fahrt gar nicht so einfach war.
Die Ausfahrt aus dem Bahnhof Laubenbachmühle- inzwischen keine Mariazellerbahnromantik mehr sprühend wegen der modernen Fahrzeughalle- konnten wir dennoch erreichen, auch den kreuzenden Gegenzug mit 1099.
Von Laubenbachmühle nach Winterbach muß die Mariazellerbahn nun einen enormen Höhenunterschied überwinden, wodurch einige Schleifenfahrten notwendig sind.
Gut ist die Streckenführung im Video zu erkennen, bevor 2095.10 den Bahnhof Winterbach erreicht. Unten rechts grüßt Laubenbachmühle, während der Zug im mittleren Höhenbereich entlang fährt. Blickt man vom gleichen Standpunkt nach links, schaut man auf den Bahnhof Winterbach! Diese Aufnahmen im Video entstanden also, ohne das Stativ bewegt zu haben.
Da die Bahn hinter Puchenstuben durch einen Tunnel den Berg unterquert, hat man mit dem Auto keine Chance, da die Straße in etlichen Serpentinen über den Berg führt.
So haben wir die Lok nocheinmal am Kuhgrabenviadukt erwartet.
Nicht weit entfernt, am Erlaufklause, entstand die letzte Aufnahme dieses Tages, zuvor waren wir noch auf der anderen Seite in Puchenstuben.
Am 1.August auf der Fahrt zur Tauernstrecke ging es dann nochmal zur Mariazellerbahn, hier wurde das schöne Mitterbach auserwählt, Annaberg für den Ötscher Bär sowie Gösing an der Mariazellerbahn für die letzte Aufnahme unseres Besuches.
Ich hoffe und wünsche der Mariazellerbahn, daß sie mit den neuen Triebwagen in eine gesicherte Zukunft fahren kann. Ich gehe davon aus, daß man für historische Sonderfahrten Exemplar(e?) der 1099 aufheben wird, wie auch dazu passende Wagen.
Ich hoffe, daß euch dieser Film gefällt! Viel Spaß beim Betrachten, LG Torsten