Neonazi-Anschlag in Bremen: Urteil nach 5 Jahren Ungewissheit | Panorama 3
Автор: NDR Info
Загружено: 2025-06-19
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Neonazi-Brandanschlag in Bremen: Urteil nach 5 Jahren Ungewissheit
Im Februar 2020 erschütterte ein Neonazi-Brandanschlag das Jugendzentrum „Die Friese“ in Bremen. Fünf Jahre vergingen, bis der Haupttäter verurteilt wurde – eine Zeit voller Unsicherheit für die Betroffenen und mit vielen Fragen zur langsamen Aufklärung rechter Gewalt in Deutschland. Warum dauerte das Verfahren so lange?
Der Neonazi-Brandanschlag auf das Jugendzentrum Friese in Bremen
Am Abend des 29. Februar 2020 feierten rund 30 Gäste ein Konzert im alternativen Jugendzentrum „Die Friese“ im Bremer Steintor-Viertel. Plötzlich bemerkten Besucher Rauch, im Gebäude war Feuer gelegt worden. Drei Menschen wurden verletzt, ein Raum brannte aus. Am Tatort wurden rechtsextreme Aufkleber entdeckt, was schnell auf ein politisch motiviertes Verbrechen hindeutete.
Späte Hausdurchsuchungen und schleppende Ermittlungen
Erst anderthalb Jahre nach dem Anschlag durchsuchte die Polizei die Wohnungen von zwei Neonazis in Bremen und eines Rechtsextremisten im Landkreis Verden. Ausschlaggebend waren Zeugenaussagen und die Auswertung von Funkzellen-Daten. Bei den Durchsuchungen fanden Ermittler Nazi-Symbole und das am Tatort verwendete Aufkleber-Motiv. Dennoch dauerte es weitere Jahre, bis die drei Verdächtigen vor Gericht standen.
Justiz und Strafverfahren: Gründe für die lange Verfahrensdauer
Der Prozess gegen die drei Angeklagten begann erst im Januar 2025. Laut Landgericht Bremen lag das an der hohen Auslastung der Strafkammern und der Komplexität des Falls. Vorrang hatten sogenannte Haftsachen, bei denen Verdächtige in Untersuchungshaft sitzen. Die lange Verfahrensdauer führte dazu, dass der Täter einen „Strafrabatt“ erhielt – ein Umstand, der bei Betroffenen für Unverständnis sorgt.
Rechtsextreme Szene in Bremen: Die Gruppe „Phalanx 18“
Zwei der drei Angeklagten gehörten laut Verfassungsschutz zur rechtsextremen Gruppe „Phalanx 18“, die 2019 gegründet und noch im selben Jahr verboten wurde. Der Leiter des Bremer Verfassungsschutzes, Thorge Koehler, warnt vor einer wachsenden Radikalisierung und der Gefahr von Rechtsterrorismus durch digitale Vernetzung und gesellschaftliche Polarisierung.
Urteil im Neonazi-Prozess: Konsequenzen für Täter und Opfer
Das Landgericht Bremen verurteilte den Haupttäter Jan E. zu vier Jahren und neun Monaten Haft wegen schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung. Die beiden Mitangeklagten erhielten Bewährungsstrafen wegen unterlassener Hilfeleistung. Die lange Verfahrensdauer wurde strafmildernd berücksichtigt, doch die strafschärfenden Aspekte überwogen laut dem Gericht. Für die Opfer bleibt die jahrelange Unsicherheit traumatisch.
Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Jan E. wird demnächst seine Gefängnisstrafe antreten.
00:00 Neonazi-Brandanschlag auf das Jugendzentrum Friese in Bremen: Angriff auf linkes Zentrum, Verletzte und langwierige Ermittlungen
01:45 Rechtsextreme Szene in Bremen: Die Gruppe "Phalanx 18" und ihre Rolle beim Brandanschlag auf die Friese
05:20 Justiz und Strafverfahren nach dem Neonazi-Anschlag: Gründe für die lange Verfahrensdauer und Kritik an der Aufklärung rechter Gewalt in Bremen
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Foto Thumb: NDR
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