Kapitel 2, Teil 2: Halte nichts und niemanden fest

Viele Menschen halten an Dingen fest, weil diese eine Bedeutung für sie haben. Die Sachen sind materiell betrachtet oft nicht mal besonders wertvoll. Warum sammeln manche Andenken wie die Plüschtiere und Plastikrosen, die sie einst von ihrem ersten Freund geschenkt bekamen? Wieso heben so viele Leute Geburtstagskarten und Briefe auf? Weshalb können sich etliche Mütter über Jahrzehnte nicht von den Babysachen und dem Spielzeug ihrer inzwischen erwachsenen Kinder trennen? Was gibt ihnen das? Wollen sie etwa das Glück und die Freude von einst festhalten? Spüren sie ein beschwingtes Echo, wenn sie die Strampler, Jäckchen, Rasseln und
Stofftiere ihres inzwischen erwachsenen Sohnes in die Hände nehmen? Ja, so etwas gibt es.
Es ist die Erinnerung, das Eintauchen in die Vergangenheit, die sie das einstige Glück scheinbar neu durchfühlen lässt. Und doch ist dieses
Verhalten kontraproduktiv, denn daraus entsteht kein echtes
Glücksgefühl.

Kannst du dir das Loslassen dieser Dinge erlauben? Denn es sind nur vergangene Nebelschleier, mit denen uns der Ego-Verstand vom Gewahrsein unserer WAHRHEIT fernhalten will. Wer ständig zurückblickt, um an die gute
alte Zeit zu denken und in sie einzutauchen, lebt am Wesentlichen vorbei. Ein erfülltes Leben kann man dies kaum nennen. Auch jene, die Wertpapiere, Pokale, Edelsteine, Juwelen, Gemälde oder teure Autos sammeln, haben
wohl noch nicht verstanden, was wirklich glücklich macht.

Sie müssen noch eine Weile suchen, bevor sie auf die Idee kommen, all das Unnötige und Überflüssige loszulassen, und somit eine echte Befreiung einzuläuten.