Glocken Bodenburg (HI) St.-Johannis-Kirche - Vor- und Einläuten der Christvesper

Reiseklänge (122) – Landkreis Hildesheim (HI)

Vor- und Einläuten der Christvesper am Heiligabend 2024 der evangelisch-lutherischen St.-Johannis-Kirche in Bodenburg, ein südlicher Ortsteil der Kleinstadt Bad Salzdetfurth am Rande des Hildesheimer Walds im Landkreis Hildesheim. Das zweite Vorgeläut beginnt ab der 3:00 Minute mit nur einer Glocke, nachdem schon vorher das normale Gottesdienst-Geläut verklungen war (und die beiden Geläute sowie die Pausen dazwischen stark gekürzt bzw. teilweise aus ca. 200 Meter Entfernung aufgenommen wurden). Ab ca. 6:40 min./sek. setzt das sogenannte Festgeläut ein, d.h. die kleinste Glocke erklingt laut örtlicher Auskunft nur zu den höchsten kirchlichen Festtagen zusammen mit den beiden anderen Glocken, aber leider diese nur unregelmäßig zu hören ist.

Schon weit vor dem Beginn der Christvesper hatten sich vor der genannten Dorfkirche viele Menschen versammelt und natürlich diese nach Ende des Geläuts fast brechend voll war. Auch der Glockenaufzeichner ließ sich von der weihnachtlichen Stimmung anstecken und nach Ende des Geläuts auf einer der noch wenigen freien Stühle am Eingang im weihnachtlich geschmückten und beleuchteten Kirchenschiff nieder, um der Predigt des Pastors zu lauschen und lautstark die vorher auf den verteilten Flyern abgedruckten Weihnachtslieder mitzusingen. Allerdings ich leider schon nach dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ die Kirche verlassen mußte, um nach einen längeren und zügigen Fußmarsch noch rechtzeitig den Bahnhof bzw. Zug zu erreichen, um wieder heimwärts in Richtung Hannover mit Umstieg in Hildesheim zu fahren. Unterwegs waren aus der Ferne erneut alle Glocken dieser Kirche zu hören … zusammen mit dem lautstarken Gesang von „O du fröhliche“ … und solche beschriebenen schönen Augenblicke am ansonsten dunklen heiligen Abend so weit entfernt von der Stadt mit völlig leerer Landstraße doch als Glockenaufzeichner und Alleinstehender ziemlich beeindruckend sind.

Zu den Glocken und zur Kirche: Drei Läuteglocken sind vorhanden. I: g1 (Bronze, Gussjahr 1956, Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg, Stiftung durch Gottfried Freiherr von Cramm und seine Frau Barbara, geb. Hutton); II: c2 (Bronze, Gussjahr 1220); III: a2 (Bronze, Gussjahr 1493, abweichende ältere Angaben: 1450, 1483). – Früherer Bestand: Eine 1831 von Heinrich Ludwig Damm (Hildesheim) gegossene Glocke wurde 1942 zu Rüstungszwecken abgeliefert und eingeschmolzen; die ebenfalls abgelieferte LG II kehrte nach Kriegsende zurück.

In Bodenburg bestanden ursprünglich die beiden Kirchengemeinden Johannes und Laurentius, die 1912 unter einem Pfarramt vereinigt wurden. Die St.-Johannis-Kirche war die eigentliche Pfarrkirche, St. Laurentius war die frühere Kapelle des Schlosses Bodenburg. 1942 wurde die Kirchengemeinde aus der braunschweigischen in die hannoversche Landeskirche umgegliedert. Seit dem 1. August 2001 ist die Kirchengemeinde Bodenburg pfarramtlich mit der Kirchengemeinde Wehrstedt verbunden.

Die jetzige äußere Gestalt der Saalkirche aus verputztem Bruchsteinmauerwerk stammt von einem Umbau 1861–1862, bei dem die Außenmauern um „5 Fuß“ erhöht und neue Bogenfenster eingebaut wurden. Der Kirchturm wurde bereits 1675 entfernt. Dafür erhebt sich seitdem auf dem Westende des Satteldachs des Kirchenschiffs ein hoher, achteckiger Dachreiter mit barock geschweifter Haube. Unter dem westlichen Teil der Kirche befindet sich in einer Gruft das Erbbegräbnis der adligen Familie von Steinberg, die vom 14. Jahrhundert bis 1911 das Patronat über die Kirche ausübte.

Der barock geprägte Innenraum der Kirche und dessen sakrale Ausstattung entstanden im Wesentlichen 1689–1699 im Zuge einer umfassenden Neugestaltung durch den Maler Siegfried Schultze, den Tischler Hermann Roleves (beide aus Bodenburg) und den Bildschnitzer Daniel Bartels (Hildesheim). Das hölzerne Tonnengewölbe stammt von 1693.

Zur historischen Ausstattung und weitere interessante Einzelheiten zur Geschichte der Kirchengemeinde verweise ich wieder auf das Kirchengemeindelexikon der hannoverschen Landeskirche und natürlich auf den Wikipedia-Artikel zu dieser Kirche. Der Link:

https://kirchengemeindelexikon.de/ein...

(Benutzte Quellen: Wikipedia / Kirchengemeindelexikon.de)

Aufgenommen am 24. Dezember 2024 mit einem ZOOM H1 Handy Recorder und mit eigenen Fotos ergänzt.