LEVERKUSEN-SCHLEBUSCH [D] - röm.-kath. Kirche St.Andreas - Vollgeläute
Автор: Glockenkunde Deutschland
Загружено: 2025-11-01
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Die Kirche St. Andreas im Leverkusener Stadtteil Schlebusch zählt zu den markantesten Bauwerken der Region und prägt mit ihren beiden Türmen das Ortsbild. Ihre Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, als das Gebiet zur Pfarrgemeinde Schlebuschrath gehörte. Zwischen 1888 und 1890 entstand nach den Entwürfen der Architekten Carl Rüdell und Richard Odenthal das heutige Gotteshaus, das im Jahr 1891 geweiht wurde.
St. Andreas ist eine dreischiffige neuromanische Basilika aus Backstein, deren architektonische Gestaltung an Vorbilder des Mittelalters erinnert. Das Bauwerk besitzt ein Querhaus, einen halbrunden Chorraum und zwei etwa 37 Meter hohe Türme an der Westseite, die der Kirche ein ausgewogenes und zugleich eindrucksvolles Erscheinungsbild verleihen. Im Inneren wird der Raum durch Rund- und Bündelpfeiler gegliedert, welche die Gewölbe tragen und dem Kirchenschiff eine klare Struktur geben. Farbige Glasfenster lassen Licht in vielfältigen Tönen einfallen und schaffen eine ruhige, feierliche Atmosphäre.
In der Kirche werden die Reliquien des heiligen Gezelinus aufbewahrt, der in der Region seit Jahrhunderten verehrt wird. Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Gebäude weitgehend unbeschädigt, dennoch erfolgten in den folgenden Jahrzehnten verschiedene Renovierungen und Umgestaltungen, um die Kirche zu erhalten und den liturgischen Anforderungen der Zeit anzupassen.
Die Glocken von St. Andreas sind inzwischen aus vielerlei Hinsicht besonders. In den beiden Türmen der Westfront hängen inzwischen zehn Glocken, die das Gesamtgeläut bilden. Begonnen bei den historischen Glocken, die von den Gießern Heinrich I. von Ouerraide und Herman von Nuis sowie Kerstgen van Unckel hergestellt wurden, die im gesamten Rheinland für viele Glocken gesorgt haben. Diese Glocken überdauerten die weltkriege und läuten noch heute. Zwei Glocken aus Stahl, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatz angeschafft wurden. Zwei weitere Stahlglocken aus demselben Guss wurden bereits vor einigen Jahrzehnten verkauft und entfernt, da wiederum neue Glocken angeschafft wurden, dieses Mal aus Saarburg. Über viele Jahre hinweg war das Hauptgeläut vierstimmig, bestehend aus den heutigen Glocken II.-III.-IV.-VI.. Die beiden verbliebenen Stahlglocken haben nur noch so lustig ihre Dienste versehen, da sie musikalisch nicht einwandfrei zum Rest passten. Im Jahre 2021 wurden drei weitere Glocken, gegossen in Gescher, aus der profanierten Kirche St. Thomas Morus ergänzt, um die Lücke zur verbliebenen, historischen kleinen Glocke zu schließen. Eine neue Läuteordnung trat in Kraft, die auch das Zusammenläuten aller drei separaten Geläut vorsieht. St. Andreas besitzt somit nach dem Dom zu Köln und der Kirche St. Kunibert zu Köln das nächstgrößte Geläut und somit das drittgrößte (zahlenmäßig) Geläut des Erzbistums Köln.
Bemerkenswert ist ebenfalls, dass die größere der beiden Stahlglocken in einer Spezialrippe gefertigt wurde, die klanglich eher an die spätere V7 erinnert.
Ein subjektiver Kommentar von mir: Es ist durchaus ein Erlebnis, alle zehn Glocken gleichzeitig zu hören, allerdings würde ich hier nicht mehr von Harmonie sprechen, sondern höchstens von einem spannenden Zusammenspiel.
Vollgeläute
Disposition: Ais°-d'-e'-fis'-fis'-g'-a'-h'-d''-f''
Glockendaten:
Glocke I.:
Name: Regina-Pacis-Glocke
Schlagton: ais°+4
Gießer: Bochumer Verein
Gussjahr: 1948
Gewicht: 1.900 kg
Durchmesser: 1.700 mm
Glocke II.:
Name: Christusglocke
Schlagton: d'+3
Gießer: Fa. Mabilon, Saarburg
Gussjahr: 1976
Gewicht: 1.400 kg
Durchmesser: 1.350 mm
Glocke III.:
Name: Paulusglocke
Schlagton: e'+3
Gießer: Fa. Mabilon, Saarburg
Gussjahr: 1976
Gewicht: 1.050 kg
Durchmesser: 1.200 mm
Glocke IV.:
Name: Annaglocke
Schlagton: fis'+3
Gießer: Heinrich I. von Ouerraide und Herman von Nuis
Gussjahr: 1491
Gewicht: 840 kg
Durchmesser: 1.090 mm
Glocke V.:
Name: Gezelinusglocke
Schlagton: fis'+12
Gießer: Bochumer Verein
Gussjahr: 1948
Gewicht: 730 kg
Durchmesser: 1.275 mm
Glocke VI.:
Name: Marienglocke
Schlagton: g'+5
Gießer: Heinrich I. von Ouerraide und Herman von Nuis
Gussjahr: 1490
Gewicht: 680 kg
Durchmesser: 1.012 mm
Glocke VII.:
Name: Thomas-Morus-Glocke
Schlagton: a'±0
Gießer: Fa. Petit u. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1962
Gewicht: 450 kg
Durchmesser: 910 mm
Glocke VIII.:
Name: Barbaraglocke
Schlagton: h'+1
Gießer: Fa. Petit u. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1960
Gewicht: 310 kg
Durchmesser: 800 mm
Glocke IX.:
Name: Marienglocke
Schlagton: d''+1
Gießer: Fa. Petit u. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1962
Gewicht: 180 kg
Durchmesser: 667 mm
Glocke X.:
Name: Andreasglocke
Schlagton: f''+2
Gießer: Kerstgen van Unckel
Gussjahr: 1607
Gewicht: 160 kg
Durchmesser: 622 mm
Motiv: eigenständig, Regina Cæli (2-3-4-6)
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Herrn Kaltenbach für das Sondervollgeläut und die Auskunft über die Läuteverhältnisse in Schlebusch.
Aufnahme von Donnerstag, den 06. April 2023 um 18.45 Uhr zum Einläuten des Abendmahlamtes zu Gründonnerstag.
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