Ein nostalgischer Ausflug mit der Dampflok im Elsass

In diesem Video zeige ich einen nostalgischen Ausflug mit der Dampflok im Elsass, wir steigen ein in den Train Thur Doller Alsace.

#elsass #dampflok #trainthurdoller

Folge: 229
Idee und Umsetzung: Markus Köbler

00:00 Intro
00:10 Cernay
02:20 Aspach
03:19 Doller-Überquerung
04:05 Burnhaupt
05:08 Sentheim

Lust auf eine Zeitreise? Hier im Elsass verkehrt im Sommer zwischen Cernay und Sentheim eine Museumsbahn, steigen wir ein an Bord der Dampfeisenbahn und machen uns einen schönen Tag in der guten alten Zeit – ein Vergnügen für Alt und Jung.

Das Elsass wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch abseits der großen Hauptstrecken in der Fläche mit Eisenbahnen erschlossen. Ein Beispiel hierfür ist die 1869 errichtete, 14 Kilometer lange Strecke, die durch das Dollertal führt und die Orte Cernay und Sentheim miteinander verbindet. Bis 1901 wurde die Dollertalbahn unter deutscher Regie noch weiter verlängert, federführend waren hier die Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen.

Im Zweiten Weltkrieg gelangte das Gebiet erneut unter deutsche Verwaltung und fiel damit in die Zuständigkeit der Deutschen Reichsbahn. Nach 1945 erlangte das Gebiet nochmal eine kurze Blüte unter der Zuständigkeit der französischen SNCF. Dann wurde aber in den 1960er Jahren der Personenverkehr und schließlich in den 1970er Jahren der Güterverkehr hier eingestellt.

Die Dollertalbahn entwickelte sich fortan zu einem Geheimtipp unter Eisenbahnfreunden und nur drei Jahre nach der offiziellen Einstellung des Betriebes nahm der touristische Verkehr Fahrt auf. Also dann: Abfahrt mit der Dampflok und ab in Dollertal.

Nachdem es über die Felder im Elsass gegangen ist, wird der kleine Ort Aspach-le-Bas erreicht. Der Ort liegt etwa 15 Kilometer westlich von Mülhausen am Fuße der Vogesen. Die Bahnlinie führt durch das Gemeindegebiet und hält an einem kleinen, hübsch hergerichteten kleinen Bahnhof, dem man den Charme vergangener Jahrhunderte ansieht.

Viele Touristen versammeln sich hier entlang der Strecke, um die Vorbeifahrt des Dampfzuges beobachten zu können. Die Schranken, die hier entlang der Straßen sind, müssen im Handbetrieb betätigt werden, das heißt, vom Zugpersonal steigt jemand aus dem Zug aus, kurbelt an den Schranken, der Zug passiert die Straße und die Schranken werden wieder hoch gemacht.

Nach einer kurzen Waldpassage überquert der Zug den Doller-Fluss. Hier befinden sich zahlreiche Bewässerungskanäle und entsprechend viele Brücken. Man sieht hier die Metallbrücke über die Doller. Diese Metallbrücke mit einer Spannweite von dreißig Metern ersetzte eine ursprüngliche Steinbrücke, die im Sommer 1914 durch den Rückzug französischer Truppen zerstört wurde. Am Ausgang der Brücke muss der Zug anhalten, um ein Bauwerk mit reduzierter Spurweite zu überqueren. Dies ist eine abnehmbare Brücke, die entworfen wurde, nachdem Vorgängerbauten im Zuge von Hochwassern fortgespült wurden.

Unmittelbar danach wird mit Burnhaupt der nächste Bahnhof erreicht. Hier ist ein längerer Aufenthalt, weil hier in einer alten Werkhalle quasi ein kleines Museum für Züge aus dem Dollertal errichtet wurde.

Während des Zweiten Weltkrieges lag dieser Bahnhof von Burnhaupt im Mittelpunkt der Kämpfe, er wurde mal von den Franzosen und mal von den Deutschen gehalten. Er lag direkt an der Front.

Der Bahnhof Burnhaupt wird vom Museumsverein für die Restaurierung von Schienenfahrzeugen genutzt. In der Güterhalle befindet sich eine Metallbearbeitungswerkstatt. Man kann sich auf dem knapp halbstündigen Aufenthalt hier auch dem Gelände frei bewegen, bevor es dann mit dem Zug weiter in Richtung Sentheim geht.

Der Bahnhof in Sentheim ist die Endstation der Strecke. Man erkennt am Bahnhof noch seinen ursprünglichen Charakter als Passagier- und Güterbahnhof. Hier am Bahnhof hat man einen Aufenthalt von etwa neunzig Minuten. Man ist zwar gefühlt irgendwo im Nirgendwo, aber man wird mit Kuchen, Getränken oder Würsten ausreichend versorgt. Und wer auf Kulinarik keine Lust hat, der hat die Möglichkeit, sich live anzusehen, wie der Zug umgekoppelt und für die Rückfahrt nach Cernay vorbereitet wird.

Ist dann die Dampflok wieder mit ausreichend Kohle und Wasser beladen sowie wieder vorne an den Zug angekoppelt, dann kann der Rückfahrt nach Cernay nichts mehr im Wege stehen. Die Rückfahrt erfolgt nun ohne größere Aufenthalte an den einzelnen Bahnhöfen.