Der Galaktische Rat sagte: „Menschen fürchten den Krieg“ — bis die Realität sie traf.

EP 10 - Die Aussage des Galaktischen Rates war ursprünglich als beruhigende Botschaft gedacht—ein Versuch, die Allianz der Welten davon zu überzeugen, dass die Menschheit berechenbar, vorsichtig und leicht zu kontrollieren sei. „Menschen fürchten den Krieg“, erklärten sie in einem öffentlichen Protokoll, begleitet von Statistiken, historischen Analysen und einer Selbstsicherheit, die nur jenen eigen ist, die nie mit Menschen im Feld gestanden haben.

Doch die Realität kam schneller, härter und unmissverständlicher als jede diplomatische Vorhersage.

Als die feindlichen Flotten die äußeren Kolonien angriffen, erwartete der Rat Panik, Rückzug, Kapitulation. Stattdessen erhielt er etwas, das lange nicht mehr in den Datenbanken verzeichnet war: eine menschliche Antwort. Keine elegante Strategie, keine perfektionierten Formationen—nur Entschlossenheit. Die Art von Entschlossenheit, die aus Ruinen aufsteht und weiterkämpft, selbst wenn die Logik längst kapituliert hat.

Die ersten interzeptierten Funksprüche aus den belagerten Systemen waren kurz, kalt und erschütternd einfach:
„Wir halten.“
„Keine Evakuierung.“
„Wenn sie uns testen wollen, sollen sie kommen.“

Und so wurde die Prophezeiung des Rates in Echtzeit widerlegt. Wo andere Spezies Berechnungen anstellten, erinnerten sich die Menschen an etwas Uraltes: dass Krieg nicht nur Waffen, sondern Willen fordert. Ein Wille, den keine Statistik je richtig gemessen hatte.

Im Nachhinein versuchte der Rat den Vorfall zu umdeuten, sprach von „unerwarteter Resilienz“ und „strategischer Anomalie“. Doch diejenigen, die die Aufzeichnungen gesehen hatten, wussten die Wahrheit:

Die Galaxis hatte sich geirrt.
Nicht die Menschen fürchteten den Krieg—
Der Krieg fürchtete die Menschen.