Stuttgart-Bad Cannstatt (D), ev. Stadtkirche St. Cosmas und Damian – Vollgeläut

Die einzige im Krieg unzerstört gebliebene große gotische Kirche auf dem heutigen Stuttgarter Stadtgebiet ist die evangelische Stadtkirche St. Cosmas und Damian in Bad Cannstatt.
Sie wurde bis 1471 nach Entwürfen des Baumeisters Aberlin Jörg, der auch beim Bau bzw. bei den Erweiterungen der Stifts-, Leonhards- und Hospitalkirche in der Stuttgarter Innenstadt tätig war, errichtet. Durch Heinrich Schickhardt wurde 1612 bis 1613 der alte gotische Turm abgerissen und der heutige Renaissance-Turm erbaut.

Das Geläut der Kirche besteht aus fünf Glocken, von denen zwei historisch sind. Die älteste stammt aus dem Jahr 1359, die jüngere aus dem Jahr 1612, was auf den Guss für den neu errichteten Turm hindeutet.
Die anderen drei Glocken stammen aus den Jahren 1949 bzw. 1987.
In der Turmlaterne hängen drei Schlagglocken. Die kleinste von diesen wurde im Jahr 1506 von Pantlion Sidler gegossen, die mittlere von Hans Miller (1614) und die größte im 14. Jahrhundert von einem unbekannten Gießer.

Technische Daten

Glocke 5 – Taufglocke
Ton: ais'
Gewicht: 452 kg
Durchmesser: 88,2 cm
Gießer/Gussjahr: Kurtz, Stuttgart 1949
Inschrift: Lasset die Kindlein zu mir kommen.

Glocke 4 – Betglocke
Ton: gis'
Gewicht: 648 kg
Durchmesser: 99 cm
Gießer/Gussjahr: Kurtz, Stuttgart 1949
Inschrift: Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.

Glocke 3 – Alte Betglocke
Ton: fis'
Gewicht: 920 kg
Durchmesser: 111 cm
Gießer/Gussjahr: „Meister der Bönnigheimer Glocke“ 1359
Inschrift: Lukas, Markus, Mathes, Johannes, Ave Maria, Deus.

Glocke 2 – Verkündungsglocke
Ton: dis'
Gewicht: 1380 kg
Durchmesser: 136 cm
Gießer/Gussjahr: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 1987
Inschrift: O Land, höre des Herren Wort, dein Wort ist die Wahrheit.

Glocke 1 – Totenglocke
Ton: cis'
Gewicht: 2490 kg
Durchmesser: 157,5 cm
Gießer/Gussjahr: Hans Miller, Esslingen 1612
Inschrift: Zu der Ehre Gottes leite ich, Hans Miller gos mich, niemand kombt zu dem Vater den durch mich.

Ein Dank gilt allen, die zur Ermöglichung der Aufnahme beigetragen haben.