Gemeinde Oberstenfeld | Ortsteil Prevorst 4k

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Prevorst ist etwas Besonderes. Stolz thront das rund 420-Seelendorf auf dem Kamm eines in früheren Zeiten freigerodeten Bergrückens am Rand der Löwensteiner Berge. Dieser so charakteristischen Lage hat der Ort auch seinen Namen zu verdanken. Prevorst gehörte einst zur Herrschaft Lichtenberg und ist als "Brechfirst" in einer Verkaufsurkunde von 1357 genannt, als die Lichtenberger das Dörflein an das Haus Württemberg verkauften. Später gehörte Prevorst dann zur ehemals selbständigen Gemeinde Gronau.

Doch Prevorst hat noch weitere Besonderheiten aufzuweisen. Wer nach Prevorst will, muss immer erst durch einen anderen Landkreis fahren. Prevorst ist eine Exklave des Landkreises Ludwigsburg und seit 1972 Teilort der Gemeinde Oberstenfeld. Keiner im Landkreis Ludwigsburg ist dem Himmel näher als die Prevorster. Mit 482 m über dem Meeresspiegel ist Prevorst der höchstgelegene Wohnplatz, der "Höhepunkt" des Landkreises.

Prevorst ist zudem in die Weltliteratur eingegangen. Justinus Kerner hat mit seiner detaillierten Krankheitsgeschichte der "Seherin von Prevorst" dem kleinen Ort in den Bergen zu bleibender Erinnerung verholfen. Das Geburtshaus der 1801 geborenen Försterstochter Friederike Hauffe, das "Gasthaus zum Ochsen", ist heute eine beliebte Einkehr bei Wanderinnen und Spaziergängern.

Gleich neben dem Geburtshaus der "Seherin von Prevorst" steht am höchsten Punkt des Straßendorfes die 1901 eingeweihte neugotische evangelische Pfarrkirche.

Damals wie heute weht der Wind in Prevorst anders als unten im Tal und den Prevorsterinnen und Prevorstern wird nichts geschenkt. Auf den steilen Wiesen, den steinigen Äckern und vor allem im Wald verdienten die Einheimischen in früheren Zeiten ihr kärgliches Einkommen. So waren die Köhlerei und das Rindenschälen für die Gerbstoffgewinnung in vergangenen Tagen weit verbreitet.

Doch auch heute verstehen es die Prevorsterinnen und Prevorster sich mit geradezu einmaligen Aktivitäten zu präsentieren. So ist der Christbaummarkt vor Weihnachten über die ganze Region Stuttgart und Heilbronn hinaus schon lange kein Geheimtipp mehr. Nirgends in der Region gibt es an einem Fleck so viele frisch aus den umliegenden Wäldern geschlagene Christbäume. Auch allerlei Weihnachtliches wird angeboten und der Duft von Gebäck und Glühwein zieht sich durch diesen bäuerlichen Christbaummarkt. Es ist jedes Jahr ein echtes Weihnachtsmärchen.

Darüber hinaus ist das alljährliche Prevorster Seifenkutschenrennen ebenso etwas Einmaliges. In ihren selbstgebauten Seifenkutschen stürzen sich die Kinder und Jugendlichen in den spektakulären Rennkurs mit allerlei Schikanen in der Hohlgasse. Vor allem die tollkühnen Seitenwagengefährte sind besondere Publikumslieblinge. Hier wird für Jung und Alt tolle Rennatmosphäre geboten.

Das dörfliche Leben ist im hochgelegenen Teilort besonders stark ausgeprägt. Dafür kann Prevorst eine gute Infrastruktur vorweisen. Das schmucke Dorfhaus zeigt deutlich, dass auch die Gemeinde Oberstenfeld die Eigenständigkeit des Teilortes schätzt. Mit Kindergarten, Feuerwehr, Friedhof, Bolz- und neuem Spielplatz sowie vielfältigen Naherholungseinrichtungen, wie Wanderparkplätzen und Waldspielplatz, hat Prevorst weit Überdurchschnittliches für seine Größe zu bieten.
Durch die überaus reizvolle landschaftliche Lage ist Prevorst ein gern aufgesuchtes, liebenswertes Ausflugsziel und Ausgangspunkt herrlicher Wanderungen in den Löwensteiner Bergen. Gerade in heutiger Zeit wird es besonders geschätzt, dass dort noch viel Ursprüngliches zu finden und zu bewundern ist.

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