Bliedersdorf (D), evang. Katharinenkirche - Vollgeläute
Автор: Engerlingraucher
Загружено: 2018-07-22
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Es erklingt das historisch bedeutende Geläut der Katharinenkirche zu Bliedersdorf.
Die Ursprünge der Bliedersdorfer Kirche liegen im 13.Jahrhundert. Nach einem Sieg von Iwan von Bliedersdorf über die Stedinger Bauern im Jahre 1234 ließ er wohl relativ bald eine Feldsteinkirche errichten, die bis heute im Wesentlichen erhalten geblieben ist. Um 1700 baute man an der Nordseite ein Brauthaus im Fachwerkstil an. Etwa zeitgleich entstand auch der hölzerne Turm an der Westseite, welcher als Nachfolger eines freistehenden Glockenstuhls errichtet wurde. Weitere bauliche Veränderungen folgten in den folgenden Jahrhunderten kaum. Lediglich schadhafte Teile an der Nord- und Südmauer wurden durch Backsteine ersetzt. Dadurch besitzt die Kirche heute ein ungleichmäßig erscheinendes Äußeres. Im Inneren befinden sich diverse historische Ausstattungsstücke. Der Altar inklusive Aufsatz stammt wohl noch aus dem Jahre 1587. Ein besonderer Blickfang ist die 1622 gefertigte Kanzel. Das hölzerne Taufbecken entstand im Jahr 1696. Kurze Zeit später folgte im nördlichen Teil des Chorraumes eine Prieche mit drei Sitzplätzen, die vermutlich älter ist und vorher in einer katholischen Kirche als Beichtstuhl gedient hat. Um 1800 entstand schließlich die Deckenbemalung im Kirchenschiff. Die Orgel ist ein Instrument der Orgelbauwerkstatt Gebrüder Hillebrand aus Altwarmbüchen, erbaut in den 1970er-Jahren. Das Gehäuse ist jedoch wesentlich älter.
Der wertvollste Besitz dieses altehrwürdigen Gotteshauses sind definitiv die beiden Glocken. 1444 goss Ghert Klinghe die äußerst klangschöne Marienglocke. Dieses schwerrippige Exemplar zeichnet sich durch einen sehr vollen, tragfähigen Klang aus. Auf ihrem Corpus lassen sich ungewöhnlicherweise nicht nur ein Relief des hl. Servatius von Maastricht finden, sondern auch das Pilgerzeichen von Aachen! Vermutlich war der Stifter der Glocke, Johann von Borgh, kurz zuvor zur Heiligtumsfahrt nach Aachen gepilgert und brachte beide Reliefs mit zurück nach Bliedersdorf. Während des Dreißigjährigen Krieges schuf der Hamburger Glockengießer Hans Nuessel die tontiefere Friedensglocke. Sie ist eine von wenigen erhaltenen Glocken dieses Gießers. In beiden Weltkriegen zum Einschmelzen abgeliefert, kehrte sie immer wieder in ihre Heimat zurück. Das Geläut wurde in den 1950er-Jahren an gerade Stahljoche gehängt und wenig später auch mit elektrischen Läutemaschinen versehen. Formschöne Holzjoche und passend proportionierte Klöppel wären diesem wertvollen Glockenduett mehr als angemessen!
Zu den Bliedersdorfer Glocken gibt es noch eine alte Legende. Vor langer Zeit, als man in Bliedersdorf in Geldnot geriet, beschloss man, eine von beiden Glocken nach Bargstedt ( • Bargstedt (D), evang. Kirche St.Primus - V... ) zu verkaufen. Die Glocke wurde demontiert und auf einen Pferdewagen gestellt. Allerdings war sie kaum von der Stelle weg zu bekommen, obwohl man alle Pferde des Ortes vor den Wagen gespannt hatte. Auf dem Weg nach Bargstedt machte man abends Halt in Hohebrügge. Während der Nacht kam den Bliedersdorfern die Idee, die Glocke doch zu behalten. Sie drehten den Wagen um und plötzlich funktionierte die Rückfahrt reibungslos. In einer anderen Legende heißt es, dass die Glocke vom Wagen gesprungen und alleine nach Bliedersdorf zurückgelaufen sei. Festgestellt habe man dies an großen runden Abdrücken auf dem Weg...
Friedensglocke, Schlagton fis'+7, Gewicht ca. 630 kg, Durchmesser 1024 mm, gegossen im Jahre 1625 von Hans Nuessel.
Marienglocke, Schlagton a'-5, Gewicht ca. 655 kg, Durchmesser 1002 mm, gegossen im Jahre 1444 von Ghert Klinghe.
Herzlichen Dank an die Pastorin, Frau Handelsmann, für die Ermöglichung der Aufnahme und das Sonderläuten!
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