Entwicklungspsychologie einfach erklärt | Definition, Arten und Methoden

EIn diesem Video gehen wir gemeinsam das Thema Entwicklungspsychologie an und insbesondere sprechen wir über den Ansatz der kognitiven Entwicklung von Piaget. Also lasst uns direkt starten!

Videoinhalt:
0:00 Intro
0:15 Entwicklungspsychologie nach Piaget
0:51 Assimilation und Akkommodation
1:33 Sensumotorisches Stadium
2:00 Präoperatorisches Stadium
2:25 Konkret- Operatorisches Stadium
2:45 Formal-Operatorisches Stadium

Wer war Jean Piaget?

Jean Piaget war ein Schweizer Biologe und Entwicklungsforscher und hat im 20. Jahrhundert eines der bis heute bekanntesten Stufenmodelle zur kognitiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entwickelt.

Wie ist die Entwicklungspsychologie nach Piaget?

Piaget sieht die Entwicklung eines Kindes nämlich als ein Ergebnis der Interaktion zwischen dem Kind und seiner Umwelt. Nur dadurch, dass es sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt, kann es sich entwickeln – und nicht durch bloße Wissensvermittlung, wie andere Forscher angenommen haben. So sollen Kinder ihr Weltwissen durch die Ausbildung geistiger Strukturen konstruieren und interpretieren.

Was ist mit Assimilation und Akkommodation gemeint?

Das passiert aktiv durch die beiden Prozesse der Assimilation und Akkommodation. Die Assimilation erfolgt, indem Kinder lernen, eine neue Erfahrung in ein bereits bekanntes Wahrnehmungsschema einzuordnen. So kommt es zu einer Verallgemeinerung durch das schrittweise Kennenlernen ähnlich gelagerter Umstände. Die Akkommodation wiederum kommt immer dann zur Anwendung, wenn sich eine neue Erfahrung nicht in das bisherige Verständnis der Welt einordnen lässt. Kinder müssen also lernen, ihr anfänglich nur sehr eingeschränktes Denkmuster stetig an die in der Umwelt gemachten Erfahrungen anzupassen.

Beide Prozesse laufen parallel zueinander ab sind unverzichtbar für die kindliche Entwicklung.


Wie vollzieht sich die kognitive Entwicklung und welche Phasen gibt es?

Die kognitive Entwicklung vollzieht sich dabei laut Piaget in insgesamt vier Phasen, die jedes Kind durchläuft: Die erste Phase geht von Geburt bis zum 2. Lebensjahr. Es nennt sich das sensumotorische Stadium. Hier gibt es nicht nur die angeborenen Reflexe, wie das Saugen oder das Greifen, sondern es geht laut Piaget darüber hinaus: es entwickelt sich schon früh die Objektpermanenz, bei der Babies und Kleinkinder herausfinden, dass Objekte, wie zum Beispiel Mama oder Papa, in der Vorstellung des Kindes weiter existieren, auch wenn das Kind das Objekt nicht mehr sehen, hören oder fühlen kann. Durch die Entwicklung des Gedächtnisses sind Kinder zunehmend in der Lage, Veränderungen im Raum wahrzunehmen.

Die zweite Phase geht von 2 bis 7 Jahren. und nennt sich präoperatorisches Stadium. Hier entwickelt sich unter anderem das symbolische Denken, allerdings ist es noch nicht in der Lage zu logischen Operationen. In dieser Phase sind Kinder allerdings noch nicht dazu fähig, die Welt in all ihren Facetten zu begreifen. Dementsprechend ist es ihnen auch nicht möglich, zu verstehen, dass andere Menschen die Welt anders sehen könnten, als sie selbst. Ihre Weltsicht ist daher noch egozentrisch.

Die dritte Phase geht dann von 7 bis 12 Jahren. Und ist das so genannte konkret-operatorische Stadium. Hier werden viele physikalische Handlungen durch geistige ersetzt, die Kinder können somit schlussfolgernd denken. Auch die Reversibilität ist langsam vorhanden. Also die Umkehrbarkeit von Denkprozessen. Damit verbessert sich das Einfühlungsvermögen und Kinder sind in der Lage, zu verstehen, dass ihre Sicht auf die Dinge nicht die einzige in der Welt ist.

Die vierte und letzte Phase geht ab 12 los verbessert sich das Einfühlungsvermögen und Kinder sind in der Lage, zu verstehen, dass ihre Sicht auf die Dinge nicht die einzige in der Welt ist. Die vierte und letzte Phase geht ab 12 los. Und nennt sich das formal-operatorische Stadium. Hier wird das hypothetische Denkvermögen ausgebaut, es gibt abstrakte Schlussfolgerungen und es ist somit auch die Endstufe des Entwicklungsstufenmodells. Es ist das Entwicklungsstadium, in dem das Kind über das “hier und jetzt” hinaus geht und nicht mehr auf gegebene Informationen begrenzt ist.

Generell gilt für alle Stadien: Erst wenn ein Stadium beendet ist, hat sich das Kind die nötigen Voraussetzungen angeeignet, um das nächste Stadium zu durchlaufen. Es ist also ein fließender Übergang und jede Stufe baut auf die andere auf.

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