Pferde Beobachtungen beim Spielen und der Kommunikation, an unseren Hengsten

Kommunikation bei Pferden/Hengsten im Alltag und beim Spiel

Pferde verfügen über ein hochentwickeltes System nonverbaler Kommunikation, das essenziell für ihr Sozialverhalten und ihr Wohlbefinden ist. Sie sind auf ständige Interaktion mit ihren Artgenossen angewiesen.

Im alltäglichen Miteinander nutzen Pferde primär Körpersprache. Zu den zentralen Ausdrucksformen zählen die Ohrenstellung, die Mimik (vor allem Augen und Maulpartie), die Kopfhaltung, der Schweif und die gesamte Körperspannung. Die Stellung der Ohren signalisiert zum Beispiel Aufmerksamkeit, Reizaufnahme oder auch Unmut. Ein gespannter Körper kann Droh- oder Fluchtverhalten anzeigen, während eine entspannte Körperhaltung soziale Akzeptanz oder Ruhe vermittelt.

Beim Spiel – insbesondere bei jungen Pferden – kommen dynamischere Ausdrucksformen zum Tragen. Spielverhalten wie das gegenseitige Jagen, Steigen, Imponierverhalten oder leichtes Beißen dient nicht nur der körperlichen Auslastung, sondern auch dem Erlernen sozialer Kompetenzen.

Über spielerische Auseinandersetzungen üben Jungtiere Reaktionsverhalten, Rangordnung und Bewegungskoordination. Dabei bleibt die Kommunikation weiterhin fein abgestimmt: Überschreitungen von sozialen Grenzen werden sofort mit klaren Signalen beantwortet, beispielsweise durch ein abruptes Ohrenspiel, ein Drohgesicht oder den Rückzug.

Wichtig ist: Spielverhalten ist immer eingebettet in die komplexe soziale Kommunikation des Pferdes. Es zeigt sich nur dann in gesunder Form, wenn die Tiere ausreichend Sozialkontakt, Raum zur Bewegung und psychisches Wohlbefinden haben.

Das Verständnis der pferdetypischen Kommunikationsformen, bildet eine zentrale Grundlage für artgerechte Haltung und Mensch-Tier-Interaktion.