Max Reger - Improvisationen op. 18 [Score Video]
Автор: O. T. Tjabben
Загружено: 2022-07-01
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Markus Becker spielt Max Regers Improvisationen op. 18.
00:00 1. Allegretto con grazia [E-Dur]
00:52 2. Andantino (- Più andante - Tempo primo) [D-Dur]
03:59 3. Caprice (Allegro vivace) (- Allegro vivace - Tempo primo) [g-Moll]
05:23 4. Andante semplice (- Più mosso - Più vivace - Andante semplice) [D-Dur]
08:24 5. Moderato ma marcato (- Tempo I) [c-Moll]
12:53 6. Allegretto con grazia (- Tempo primo) [cis-Moll]
16:03 7. Vivace assai (- Poco meno mosso - Vivace assai) [F-Dur]
18:43 8. Etude brillante (Allegro con brio) (- Grave - Più andante - Allegro con brio) [c-Moll]
Neu gewonnene Freiheit! Durch die Improvisationen op. 18 von Max Reger (1873-1916) strahlt unentwegt die Freude über das Ende eines "öde[n], traurige[n] Jahr[es]", seinem Militärdienst im Füsilier-Regiment, der für beide Parteien ein Desaster wurde. Über Reger, den Nonkonformisten, als "hoffnungsloser Fall" beschrieben, wurden zahlreiche Fälle bspw. vom Umfallen beim Kaisermanöver und von alkoholisierten Auftritten beschrieben. Seiner künftigen Frau war der Anblick Regers in Uniform eine Pein. Seine musikalische Arbeit musste ebenfalls ruhen, neue Kompositionen entstanden keine. Der Wehrdienst bedeutete für Reger den finanziellen Ruin.
Mit einer Fußgelenkentzündung wurde er zwei Wochen nach Beginn des Dienstes ins Lazarett eingewiesen, wo er inständig hoffte, für untauglich erklärt zu werden. Vom Krankenbett aus schrieb er Briefe an Klavierschülerinnen, um den so lange ausfallen müssenden Klavierunterricht zu kompensieren.
In zahlreichen, sich zum Ende hin häufenden Klagebriefen beschreibt er anschaulich sein Leben in den beschränkenden Verhältnissen. "[S]o schleppe ich mich denn weiter von einem Tage zum anderen." Auch das Ende der Militärzeit verbrachte Reger im Lazarett, wohin ihn Oberstabsarzt Dr. Brodführer gerettet hat, "um dem weisungsresistenten Rekruten weitere Arreststrafen zu ersparen."
Ihm ist nun auch der im Oktober 1897 fertiggestellte Klavierzyklus als Dank gewidmet. Ihr improvisatorischer Charakter spiegelt "die neu gewonnene Freiheit wider[...], [in ihnen] bewältigt er komponierend die Widrigkeiten des Lebens; ihr spezieller Humor ist stets vom Umschlagen in Melancholie bedroht." Typisch regersch-eklektizistisch klingen in ihnen Brahms und Liszt an, mit letzteres "Transzendentalen Etüden" hatte Reger sich schon vor dem Militärdienst intensiv beschäftigt.
Das op. 18 weist in mehrfacher Hinsicht auf spätere Klavierwerke Regers hin. Er zeigt sich ironisch, brillant, virtuos und kontrastreich (wie in der Nr. 3 oder der rhapsodischen Nr. 5), zudem gibt es eine konkrete Beziehung des Themas der Nr. 3 zu einem späteren Klavierwerk: es wird in op. 58/4 aufgegriffen.
1906 wird er dieses Opus zu ermorden versuchen. Als der Londoner Augener-Verlag seine Jugendwerke nach Deutschland verkaufen möchte, verlangte Reger danach, dass die opp. 1-18 "niemals in Deutschland bekannt oder aufgeführt werden" und sie weiter "in ewiger Vergessenheit" schlummern sollen.
Doch ist es nicht gerade der "werdende Reger", der den Reiz der Betrachtung der frühen Werke ausmacht?
Quelle: "Max Reger - Werk statt Leben", Popp, Susanne, 2015. S. 102ff., 240.
Oliver T. Tjabben, Juni 2022.
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Audio Sources:
https://www.youtu.be/shorts/tC5Xu984rTc
• Improvisationen, op. 18: II. Andantino
• Improvisationen, op. 18: III. Caprice (All...
• Improvisationen, op. 18: IV. Andante semplice
• Improvisationen, op. 18: V. Moderato ma ma...
• Improvisationen, op. 18: VI. Allegretto co...
• Improvisationen, op. 18: VII. Vivace assai
• Improvisationen, op. 18: VIII. Etude brill...
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