Markthalle Stuttgart -Floating garden
Автор: Hoan Dao Manh
Загружено: 2022-10-27
Просмотров: 225
1. Preis - Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2020
Erläuterungsbericht von Manh Hoan Dao, Leon Kleber und Lass Shamal zur Einreichung beim Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2020
Aufgabestellung:
Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts werden Lebensmittel zunehmend in Super- und Lebensmittelmärkten oder Discountern gekauft. Zugleich schwand die Bedeutung der bis dahin noch weit verbreiteten Märkte und Markthallen. In Großstädten und Ballungsräumen ist in letzter Zeit jedoch eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: Neben der steigenden Beliebtheit von Bio-Produkten achten viele Menschen auch auf die Herkunft der Lebensmittel. Die gewünschte Regionalität garantiert dabei zum einen frischere und zum optimalen Reifezeitpunkt geerntete Produkte, zum anderen wird der Verbrauch der für den Transport notwendigen Ressourcen auf ein Mindestmaß reduziert. So entstand die bis heute unbefriedigende Situation, dass es in der Stadt trotz steigenden Bedarfs keinen Ort für regionale und in Direktvermarktung gehandelte Lebensmittel gibt. Um diesen Mangel zu beheben, soll deshalb auf der Fläche eines bestehenden Verkehrsübungsplatzes im Stuttgarter Westen als fiktivem Bauplatz die neue Markthalle West entstehen.
Eine großräumige, konstruktive Grundstruktur soll die Möglichkeit zur Mischung von Verkauf und Gastronomie bieten. Für die Verkaufsfläche stehen ca. 600 bis 800qm zur Verfügung. Die flexibel zu nutzende Halle kann von regionalen Produzenten mit dauerhaft betriebenen, kleinen bis mittleren Ständen genutzt werden. Neben dem Warenangebot soll es ein in die Halle integriertes Marktcafé sowie Personalräume, Verwaltung und Nebenräume geben. Durch Veränderbarkeit möchte man die Halle auch für Veranstaltungen flexibel nutzen können.
Markthalle-Floating Garden Lösung:
Das städtebauliche Konzept
Für den Entwurf einer Markthalle im Stuttgarter Westen am Diakonissenplatz waren zum einen die gegebene städtebauliche Situation, zum anderen das geforderte Tragwerkskonzept für die äußere Erscheinung maßgebend und prägend. Dem besonderen Charakteristikum des Diakonissenplatzes, seiner üppigen Begrünung entsprechend, wird mittels des filigranen, transparenten Stahlskeletts und der Platzierung in einem baumarmen Bereich versucht, das Gebäude hinter den vorhandenen Bäumen zu verbergen, Blickachsen und den natürlichen Charakter des Platzes zu erhalten. Gleichzeitig wird auf die Bestandbebauung insofern reagiert, als das hier die Bauflucht der Rosenberg- sowie der Silberburgstraße aufgenommen werden. Dadurch kann eine, auch durch den im Osten an das Baugrundstück grenzenden verkehrsberuhigten Bereich, großzügig dimensionierte Grün- und Ruhezone, angrenzend an das Dilmann-Gymnasium, geschaffen werden. Gleichzeitig entsteht im Westen eine Anlieferungszone hin zur Silberburgstraße.
Bio-Markthalle Konzept:
Durch eine vertikale Begrünung, einem sogenannten Hydrokultur-System, schaffen wir eine umweltfreundliche, ressourcenschonende Ansiedlung von Nutzpflanzen und lokale Eigenproduktion von verschiedensten Früchten. Das Hydrokultur-System befindet sich im Obergeschoss, leicht hinter die Fassade versetz, mittig an allen vier Gebäudeseiten und wird durch ein handelsübliches Rohrkupplungsgerüst in acht Ebenen gegliedert und getragen. Die Belüftung sowie Temperierung der Pflanzen erfolgt bei Bedarf über vollautomatisch gesteuerte Lamellenfenster. Zur Bewässerung dient Regenwasser welches in einer Zisterne gespeichert wird. Sogenannte OPV-Lamellen (Organic Photovoltaic) versorgen die Markthalle mit umweltfreundlichem Strom. Damit ergibt sich eine nahezu autarke, kostenneutrale Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Energie.
Modular Konzept:
Das Haupttragwerk wurde als modulare Konstruktion entworfen und ausschließlich auf der Basis eines zweigeschossigen Moduls geplant, welches beliebig oft und in alle Richtungen dupliziert werden kann und so eine hohe Variabilität in der Formgebung und Anpassungsmöglichkeit auch an Bauorte mit andersartiger Struktur und Raumangebot ermöglicht. Zudem ist durch die Verwendung sich wiederholenden Elemente bzw. Module mit hohem Vorfertigungsgrad eine schnelle und vergleichsweise kostengünstige Montagegewährleistet.
Fazit
Grundlage aller Überlegungen und Planungen war unsere Absicht, durch den bewussten Einsatz von Materialien und konstruktiv einfachen Verbindungs- und Fügungselementen ein rundum ressourcenschonendes sowie energiesparendes Gebäude zu entwickeln. Dies spiegelt sich zum Einen in dem an der Außenseite sichtbaren filigranen Stahlskelett, zum Anderen im Innenraum durch beispielsweise das Hydrokultur-System oder den recycelten See-Containern wider.
Wir hoffen mit unserem Entwurf eine architektonisch ansprechende und den Frage- bzw. Problemstellungen unserer Tage gerecht werdende Lösung gefunden zu haben.
Доступные форматы для скачивания:
Скачать видео mp4
-
Информация по загрузке: